Bildquelle: © Bayreuther Festspiele/Enrico Nawrath
Im Radioprogramm von BR-KLASSIK kann man in diesem Sommer statt der Bayreuther Neuproduktion von Wagners "Ring des Nibelungen" vom 25.-28.Juli einem Meilenstein der Festspielgeschichte wiederbegegnen: dem bisher unveröffentlichten Mitschnitt der herausragenden Aufführung des Zyklus unter der Leitung von Kirill Petrenko aus dem Jahr 2015. Die damalige Besetzung wies tatsächlich ausgeruhte, frische Interpreten in zwei (von drei) Hauptrollen auf: Nicht mehr Attila Jun sang den Hagen, sondern Stephen Milling, nicht mehr Lance Ryan den Siegfried, sondern Stefan Vinke! Durch teuflischen Trank vergaß der Held Brünnhilde, dargestellt von Catherine Foster. Der vierte Teil und "Dritte Tag" der Tetralogie konfrontierte uns durch Regisseur Frank Castorf mit der Berliner Vor- und Nachwende, symbolisiert durch Mauerreste, Punks, Dönerbude und den morbiden Charme der Oranienburger Straße. "Plaste und Elaste" der VEB-Werke aus Schkopau bildeten die Kehrseite der verhüllten, klassizistisch prunkenden Fassade der New Yorker Börse.