Bildquelle: Hermann Wöstmann
Eines der stärksten Orchesterstücke innerhalb der Opernliteratur? Siegfrieds Trauermarsch aus Wagners "Götterdämmerung"! Einer der stärksten Monologe? Brünnhildes Schlussgesang aus Wagners "Götterdämmerung"! Auch durch seine perfektionierte Leitmotivtechnik, durch seine kluge Rückkehr zu etablierten Formelementen des Genres - die Integration von Ensembleszenen wie Duetten, Terzetten oder Chören - erreicht der Dichterkomponist mit dem letzten Stück seiner "Ring"-Tetralogie einen Gipfel in der Geschichte des Musikdramas. Als wollte er eine Bestandsaufnahme der gestalterischen Optionen für Opern um 1876 bieten: dem Jahr der "Götterdämmerungs"-Uraufführung bei den ersten Bayreuther Festspielen. Mit Schlaglichtern auf die Münchner CD-Produktion der niederländischen Dirigentenlegende Bernard Haitink am Pult des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks (1991) endet der vierteilige Streifzug durch Wagners monumentales Bühnenfestspiel.