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Ein aufgewühlter Gemütszustand führt oft zu schöpferischen Höchstleistungen. In Psychosen finden Künstler und Musiker zu größter Kreativität. Genie und Wahnsinn sollen eng beieinander liegen. Davon zeugen die Schicksale etwa von Robert Schumann, Friedrich Smetana oder Hugo Wolf, die das Ende ihres Lebens in psychiatrischen Einrichtungen verbrachten. Auch Gaetano Donizetti starb in geistiger Umnachtung, so wie zuvor viele seiner Opernfiguren; Tschaikowskys Depressionen meint man in einigen seiner Werke zu hören, und die monumentalen Klangmassen von Berlioz haben Zeitgenossen bisweilen einem größenwahnsinnigen Geist zugeschrieben.
Ist das wahnsinnige Genie aber nur ein Klischee der Romantik oder gibt es wirklich einen Zusammenhang zwischen einer psychischen Störung und kompositorischer Kreativität? Kann man aus den Werken tatsächlich etwas über das verwirrte Innenleben ihrer Schöpfer herauslesen? Inwieweit wird der Wahnsinn auch zum kunstästhetischen Phänomen?
Florian Heurich geht der Verbindung von Genie und Wahnsinn sowohl von musikgeschichtlicher als auch von psychologischer Seite nach. Zu Wort kommen unter anderem die Dirigenten Andris Nelsons, Gustavo Dudamel und Dirigentin Oksana Lyniv, der Bariton Thomas Hampson, der Psychologe Thomas Köhler und die Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen.