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35.000 Jahre ist sie alt - die älteste Flöte, die bislang gefunden wurde, gefertigt aus dem Knochen eines Gänsegeiers, in einer Höhle auf der Schwäbischen Alb. Seit es Menschen gibt, machen sie Musik. Aber wie hat die Musik der Steinzeit geklungen? Noten gibt es ja erst seit dem Mittelalter, Tonaufnahmen sogar erst seit Edisons Phonographen von 1877. Zehntausende von Jahren menschlicher Musikausübung sind somit unwiederbringlich verloren. Oder doch nicht? Musikarchäologen erforschen prähistorische Klänge, Paläographen entschlüsseln Melodien der griechischen Antike, Ikonographen helfen beim Nachbau altrömischer Wasserorgeln. Und wo, wie im Fall der „Dafne“ von Heinrich Schütz oder der 9. Sinfonie von Anton Bruckner, auch jüngere Partituren Krieg, Brand oder schlicht Schlamperei zum Opfer gefallen sind, tüfteln Musiker an der Rekonstruktion. Thorsten Preuß präsentiert im Tafel-Confect diesmal Musik, die es eigentlich gar nicht gibt.