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Narren und Kinder sprechen die Wahrheit - ihre naive Frechheit, ihre Unbestechlichkeit und ihr kreativer Witz war in allen Kulturen und Epochen gefragt. Je schlechter die Zeiten, umso mehr. Narrenfeste brachten seit der Antike die Sinne zum Überschäumen, und die Welt stand Kopf zum Winterkehraus. Selbst in totalitären Herrschaftssystemen wie Feudalismus oder Zarismus genossen die Spaßmacher Narrenfreiheit. Während Zwerg und Narr die Aristokratie unterhielten, waren Harlekin und Clown beim Volk beliebt. In der Musik spielen Narren die Rolle des Warners, des Verspotteten und Betrogenen, des Träumers und Verliebten oder auch einfach des Spaßmachers. Moderne Nachfolger des Hofnarren, die Künstler, Kabarettisten und Karnevalsprofis haben ebenfalls ihren festen Platz im musikalischen Repertoire. Wie bei allen Archetypen so ist auch das Thema "Narr" genreübergreifend vertreten, vom Gottesnarren in Mussorgskis Oper "Boris Godunow" bis zum "Fool on the hill" von den Beatles.