Bildquelle: © Bayreuther Festspiele/Enrico Nawrath
"Plaste und Elaste" der VEB-Werke aus Schkopau bildeten 2013 die Kehrseite der christohaft verhüllten, klassizistisch prunkenden Fassade der New Yorker Börse. Das war die letzte Bayreuther Inszenierung der "Götterdämmerung": Regisseur Frank Castorf jonglierte mit Punks, Dönerbude und dem morbiden Charme der Oranienburger Straße in Berlin. Was erwartet die Wagnerianer 2022 bei Valentin Schwarz: Fährt er konzeptionell auf der gleichen Interpretationsschiene wie der Dirigent Cornelius Meister? Fordert der Österreicher mit Bert Brecht "Glotzt nicht so romantisch!", während der Niedersachse sich im Orchestergraben vielleicht hyper-romantisch gibt? Für den ursprünglich vorgesehenen Stephen Gould springt als Siegfried kurzfristig Clay Hilley ein: Der aus Georgia stammende Heldentenor hat die Partie schon in Chicago gesungen und außerdem den Parsifal an der New Yorker Metropolitan Opera. Iréne Theorin meldet sich als Brünnhilde zurück, nachdem sie in "Siegfried" durch Daniela Köhler vertreten wurde. BR-KLASSIK überträgt den letzten Teil des "Ring"-Zyklus im Rahmen des ARD-Radiofestival zeitversetzt ab 20.04 Uhr.