Bildquelle: Andreas Herzau
Ausklang des diesjährigen fränkischen Musikfestivals Kissinger Sommer mit den Bamberger Symphonikern und einem Programm ganz im Zeichen polnischer und russischer Musik. Zu Beginn: Musik von einer außergewöhnlichen polnischen Künstlerin - Gra¿yna Bacewicz, eine vielseitige Komponistin und exzellente Geigerin, die sich in ihrer Heimat auch als Schriftstellerin einen Namen machte. Als Kompositionsschülerin von Nadia Boulanger in Paris kultivierte sie zunächst einen neoklassizistischen Stil à la Strawinsky. Ihr Scherzo aus dem Jahr 1934 ist ein witzig-freches Kabinettstück, mit seiner farbig-effektvollen Orchestrierung musikalische Funken sprühend. Das konzertante Highlight des Abends: das f-Moll-Klavierkonzert des polnischen Wahl-Franzosen Frédéric Chopin mit dem pianistischen Shooting Star Jan Lisiecki. 1995 wurde er als Sohn polnischer Eltern in Kanada geboren. Bereits als Teenager spielte er 2008 und 2009 an der Seite der Sinfonia Varsovia mit spektakulären Erfolg die beiden Chopin-Konzerte und profilierte sich in der Folge auch als Mozart- und Beethoven, Schumann- und Ravel-Interpret.
Am Pult der Bamberger Symphoniker: Krzysztof Urbanski aus Polen, Ex-Chef des Trondheim Symfoniorkester und des Indianapolis Symphony Orchestra, 2015 bis 2021 zudem Erster Gastdirigent des NDR Elbphilharmonie Orchesters. In Bad Kissingen dirigierte er nach der Pause Tschaikowskys "Vierte", die hyper-theatralische "Schicksalssymphonie", die nicht zuletzt mit bühnenwirksamen Mitteln aus Oper und Ballett ihre schlagkräftigen Wirkungen erzielt.