Bildquelle: Felix Broede
In der BR-KLASSIK-Sommer-Serie „Große Geigerinnen" steht diesmal eine ganz besondere Künstlerin im Fokus. Denn es gibt kaum eine Geigerin, die ein so breites Repertoire hat wie die 50-jährige Isabelle Faust - und die es auf dem Instrumentarium der jeweiligen Epoche spielt: Bach auf der Barockgeige, Avantgarde auf ihrer Stradivari. Sich stilistisch anpassen, lautet das Motto der Geigerin. Isabelle Faust hat eine unbändige Neugier: auf adäquates historisches Musizieren, auf brandneue Partituren. Stets reflektiert sie genau, was sie tut. In ihrer riesigen Diskografie stößt man immer wieder auf gleichgesinnte Partner wie den Pianisten Alexander Melnikov oder den Cellisten Jean-Guihen Queyras. Robert Schumanns poetische, aber auch abgründige Welt ist ein Fixstern in ihrem Repertoire. In der Serie „Große Geigerinnen“ ist Isabelle Faust denn auch mit Schumanns spätem Violinkonzert zu erleben, das als vermeintlich konfuses, allzu vergrübeltes Werk eines geistig wirren Komponisten von den Nachfahren lange unter Verschluss gehalten und erst spät rehabilitiert wurde. So gravitätisch langsam, wie es Schumann haben wollte, hat sonst kaum jemand die finale Polonaise genommen wie Isabelle Faust.