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Trotz intensiven Studiums der Harmonielehre geht es unter Komponisten selten harmonisch zu. Was Stil, Geschmack, Geist und Kunstfertigkeit angeht, hält ein jeder sich und sein Schaffen für Maßstab setzend. Da bleiben Meinungsverschiedenheiten nicht aus. Ein kurzer Blick in die Musikgeschichte reicht aus: Es wird an allen Ecken und Enden gezankt - zwischen Progressiven und Konservativen, zwischen Jungen und Alten, zwischen Etablierten und Revoluzzern. Und damit es am Sonntag Mittag nicht zu gemütlich wird, blicken wir im Tafel-Confect auf die härtesten Kontroversen in der Alten Musik zurück. So beschimpfte Giovanni Artusi die Musik seines Gegners Claudio Monteverdi als „Tumult von Klängen, eine Konfusion der Absurditäten“. Johann Adolph Scheibe hielt Bachs Musik für „schwülstig“, ruderte später aber doch in seiner Meinung zurück. Besonders streitlustig ging es im französischen Musikleben zu, wo die Oper im Mittelpunkt schärfster Auseinandersetzungen stand. Sie spalteten ganz Paris und wurden mit harten publizistischen Bandagen geführt. Bei uns im Tafel-Confect erklingen die Kompositionen von Pergolesi, Gluck und Piccinni, derentwegen sich angesehene Männer und Frauen der Pariser Gesellschaft wie Kindergartenkinder aufführten, einträchtig nebeneinander - und man merkt: Sobald der Rauch des kritischen Furors verweht ist, bleibt vor allem eines: schöne Musik.