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Er hält Windmühlen für gefährliche Riesen, eine blökende Hammelherde für ein übermächtiges Heer und seinen klapprigen Gaul Rosinante für ein edles Ross: Der verarmte Adlige Don Quixote, der zu viele Ritterromane gelesen hat und seither in der Fantasiewelt des längst untergegangenen Rittertums lebt. In fast allen Rankings der größten Werke der Weltliteratur ist Miguel de Cervantes‘ 1605 und 1615 in zwei Bänden erschienener Roman gelistet - zur Weltliteratur indes gehörten die Geschichten um den „Ritter von der traurigen Gestalt“ bereits kurz nach ihrem Erscheinen: Kaum ein Werk verbreitete sich derart schnell über ganz Europa und brachte so viele Nacherzählungen, Theaterfassungen und Musikstücke hervor. Und die Komponisten gaben sich große Mühe, die Absurditäten der literarischen Vorlage mit ihren Klangmitteln aufleben zu lassen: in England etwa Henry Purcell, in Deutschland Georg Philipp Telemann mit seiner „Burlesque de Quixotte“, in Italien Antonio Caldara oder in Frankreich Philippe Courbois.