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Eine Kinderoper? Wohl kaum. Wegen der vereinzelten Momente volkstümlicher Schlichtheit ("Suse, liebe Suse" oder "Brüderchen, komm, tanz mit mir!") werden viele Kinder im zartesten Alter mit dem Erfolgsstück von Engelbert Humperdinck konfrontiert. Sie haben nicht den Hauch einer Chance, dieser Musik gewachsen bzw. erwachsen genug zu sein, um wirklich zu verstehen, was ertönt. Jedenfalls gilt das für etwa Drei Viertel der Oper, denn Humperdinck favorisierte ein spätromantisches Idiom, einen Klangstrom à la Wagner. Bis hin zur glücklichen Überwindung der bösen Hexe am Ende - was auch und gerade für Kinder ein Ereignis ist, das leuchtende Augen hervorruft. Mit den Wiener Philharmonikern hat der ungarische Dirigent Georg Solti 1978 eine wunderbare Aufnahme gemacht, die immer noch zu den besten der Diskografie gerechnet wird. Die Titelrollen gestalten Brigitte Fassbaender und Lucia Popp.