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Es ist schon schöne Tradition, dass sich das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks alljährlich mit einem Benefizkonzert am "Adventskalender für gute Werke der Süddeutschen Zeitung" beteiligt - ein Hilfsfonds, der seit 1948 Spenden von Lesern einsammelt und damit bedürftige Münchner Mitbürger unterstützt. Wie schon in den letzten beiden Jahren, in denen der SZ-Adventskalender jeweils über 5 Millionen Euro für soziale Projekte akquirieren konnte, lässt es sich Chefdirigent Mariss Jansons auch diesmal nicht nehmen, für den guten Zweck selbst ans Pult zu treten. Zumal der Erlös heuer in vollem Umfang der vom SZ-Adventskalender und dem Symphonieorchester gemeinsam ins Leben gerufenen Aktion "Musik für alle Kinder" zugutekommt, die Kinder mittelloser Familien oder ein Chorprojekt mit behinderten Kindern und Jugendlichen unterstützt. Ein Herzensanliegen auch von Stargeigerin Anne-Sophie Mutter, die mit ihrem Auftritt beim Benefizkonzert die Spendenbereitschaft noch einmal erhöhen dürfte. Dafür hat sie sich mit dem noch nicht 30-jährigen Cellisten Maximilian Hornung zusammengetan, der wiederum Stipendiat der Anne-Sophie Mutter Stiftung ist - man kennt sich also seit langem. Gemeinsam musizieren sie das späte Doppelkonzert von Johannes Brahms, ein Werk lyrisch-epischen Charakters, das den beiden Solisten reichlich Gelegenheit zu innigen Kantilenen und inspiriertestem Dialog bietet. Und danach erweisen Jansons und das Symphonieorchester dem Jubilar Jean Sibelius ihre Reverenz, dessen Geburtstag sich am 8. Dezember zum 150. Mal jährt. Mit ihrem melodischen Erfindungsreichtum, ihrer optimistischen Grundstimmung in D-Dur und ihrem hymnischen Schluss gilt die zweite Symphonie als die populärste des finnischen Komponisten.
(Fridemann Leipold)