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"Der Libanon liegt genau zwischen Orient und Okzident. Er blickt auf das Mittelmeer, und vom Meer her kommt das Abendland zu uns. Und auf der anderen Seite, hinter den Bergen, liegt der Orient, die Wüsten und all das. Das ist der Libanon. Er ist beides", sagt der libanesische Komponist Toufic Succar. Der kleine Landstrich an der Levante hat sich in den vergangenen 4000 Jahren immer wieder als Schmelztiegel zwischen Ost und West erwiesen - auch in musikalischer Hinsicht. Aus dem Libanon stammt nicht nur die wohl berühmteste Sängerin der arabischen Welt, Fairuz, sondern auch eine ganze Reihe klassischer Musiker, die sich (wie z.B. der Organist Naji Hakim) international einen Namen gemacht haben. Und auch die Komponisten des Landes haben in den vergangen Jahrzehnten, trotz Bürgerkrieg und unter oft schwierigen Bedingungen, an einer Synthese von westlichem Erbe und arabischer Tradition gearbeitet. Die Pianistin Tatiana Primak Khoury hat für den Bayerischen Rundfunk Klaviermusik aus dem Libanon eingespielt: von Anis Fuleihan, dem langjährigen Leiter des Beiruter Konservatoriums, von Georges Baz, der vom Impressionismus beeinflusst wurde, und von Boghos Gelalian, der für Fairuz arbeitete und zuhause zugleich streng atonal komponierte.