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Die musikalischen Gedanken zum Karfreitag gehören mit zum Tiefsten, was Komponisten geschaffen haben. Die Matthäuspassion von Bach, die Passionen anderer Meister aller Epochen, Trauermusiken, Requiems sind hier zu nennen. Manche Werke wie z.B. das berühmte "Miserere" von Gregorio Allegri werden umrankt von einem geheimnisvollen Mythos. Allegris A-capella-Vertonung des 51. Psalms wurde ausschließlich in der Karwoche in der sixtinischen Kapelle aufgeführt und es war unter Androhung der Exkommunikation verboten, die Partitur zu kopieren oder andernorts aufzuführen. Der 14jährige Mozart soll das "Miserere" gehört und später aus dem Kopf aufgezeichnet haben.
Arvo Pärt zog sich immer wieder in die Stille der Klostermauern zurück um die Ruhe zu finden, die sich in seiner Johannes-Passion zu schmerzvoll intensiver Klage wandelte. Auch der große Filmmusik-Komponist John Williams zeigte ein untrügliches Gespür für musikalische Tiefe, als er 1993 die oscar-preisgekrönte Musik zum Film "Schindlers Liste" schrieb. Das Hauptthema, das mittlerweile zum Konzertrepertoire vieler großer Geiger gehört, trifft den Karfreitags-Gedanken zwischen Kontemplation, Klage und still implodierender Apokalypse.
Mit aufwendigeren Mitteln, Soundeffekten und Geräuschen hingegen arbeiten die Karfreitags-Szenarien der Soundtracks von Peter Gabriel und John Debney zu Passionsfilmen, die in großen Bildern das Leiden Jesu Christi auf die innere Leinwand bringen.