Bildquelle: Felix Bröde
Musikalischer Völkerverbinder
"80 ist nur eine Zahl", sagt Giora Feidmann, "aber eine wunderschöne. Wer wird schon 80 Jahre alt und bleibt gesund dabei?" Und wie ein alter Mann wirkt der Klezmer-Klarinettist wirklich nicht. Zwei Stockwerke Treppenstufen zum Interview sind ebenso kein Problem wie jeden Abend zweieinhalb Stunden auf der Bühne.
"Die Zeit hot mir gegeben so viele Sachen in Lejben", erklärt Feidman in seinem unverwechselbaren jiddisch-deutschen Sprachen-Mix, und darum fühle er sich nach wie vor verpflichtet, mit seiner Musik der Gesellschaft zu dienen, den Menschen Ruhe, Seelenfrieden und Freude zu schenken. Frieden, Schalom, ist sein großes Lebensthema, zwischen Juden und Deutschen, zwischen Israelis und Palästinensern, und aktuell zwischen denen, die flüchten müssen und jenen, die eine Heimat haben. Die Klarinette sei dabei das Mikrofon seiner Seele, mit ihr spreche er zu den Menschen. Heraus kommt dabei, so ganz en passant, wunderbare Klezmer-Musik.