Bildquelle: Martin Sigmund
In der Bayreuther "Götterdämmerung", inszeniert durch Frank Castorf, findet man Berliner Volksbühnen-Ästhetik auf dem Grünen Hügel wieder: Berliner Vor- und Nachwende, symbolisiert durch Mauerreste, Punks, Dönerbude und den morbiden Charme der Oranienburger Straße. "Plaste und Elaste" der VEB-Werke aus Schkopau sind die Welt der Gibichungen, bilden die Kehrseite der christohaft verhüllten, klassizistisch prunkenden Fassade der New Yorker Börse (Walhall ist Wallstreet, wie schon Wieland Wagner meinte!). Die bewährte Brünnhilde von Catherine Foster wird erstmals vom neuen Bayreuther "Ring"-Dirigenten Marek Janowski ihre Einsätze bekommen. Während es für die Rolle von Siegfried alias Stefan Vinke keine Umbesetzung gibt, debütieren Albert Pesendorfer als Hagen (für den erkrankten Stephen Milling am 31. Juli), Markus Eiche als Gunther und Marina Prudenskaya als Waltraute.