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Am 11. August gastierte das ORF Radio-Symphonieorchester Wien unter seinem Chefdirigenten Cornelius Meister bei den Salzburger Festspielen. Der 36-jährige Pultstar hat bereits eine erstaunliche Karriere vorzuweisen, die ihren vorläufigen Höhepunkt 2018 erreicht - da wird Meister nämlich Generalmusikdirektor der Stuttgarter Staatsoper. Im Mittelpunkt seines Salzburger Konzerts stand die Uraufführung eines neuen Werks des bedeutenden Wiener Komponisten Friedrich Cerha, der im Februar seinen 90. Geburtstag feierte. "Eine blassblaue Vision" für großes Orchester sei, wie Cerha schreibt, die musikalische Konkretisierung einer morgendlichen Erscheinung - eine Traumgeburt, kreiert im kreativen Dämmerzustand zwischen Schlaf und Wachen: "Eine Gestalt mit unklaren Konturen, wie in Nebel gehüllt, die anfangs leicht von innen heraus pulsierte, eine Bewegung, die später vorübergehend auch beängstigende Ausmaße annahm, bevor sie wieder verebbte“. Umrahmt wurde Cerhas Nachtstück von Musik Maurice Ravels, der "Alborada del gracioso" und "La Valse". Laut Cerha sei "ein größerer Gegensatz, eine schärfere Diskrepanz kaum denkbar". Zum Schluss spielte das ORF Radio-Symphonieorchester Wien Bartoks brillantes "Konzert für Orchester".