Bildquelle: Asterion
Beliebte Beinamen von Herrschern sind "der Große", "der Starke", "der Löwe" und weitere Attribute, die auf sehr handfeste oder gar körperliche Qualitäten abzielen. Wie wohltuend, dass es zumindest in Europa auch einmal einen König gegeben hat, der für seine Weisheit geschätzt wurde: Alfonso X. von Kastilien "el Sabio" (1221-1284). Während er in den Regierungsgeschäften kein besonders glückliches Händchen besaß, kam er zu seinem schmeichelhaften Beinamen über etliche philosophische und naturwissenschaftliche Schriften sowie seine ausgeprägte literarische und musikalische Ader. Sein größtes Projekt dieser Art waren die "Cantigas de Santa Maria", eine Sammlung von galicisch-portugiesischen Marienliedern. Womöglich hat er etliche der Melodien selbst komponiert, man weiß es nicht. Man weiß es aber von anderen Herrschern. Neben Alfonso, der unser Stichwort im wöchentlichen Radio-Lexikon der Alten Musik ist, erklingt im Tafel-Confect Musik all jener Monarchen, die mit einer Krone auf dem Haupt doch auch etwas Zeit für das Komponieren erübrigen konnten: darunter König Heinrich VIII. von England, Kaiser Leopold I. oder auch Friedrich der Große.