Bildquelle: © Marco Borggreve
Wo Christina Pluhar und ihr Ensemble L’Arpeggiata drauf stehen, ist garantiert temperamentvoll-sinnliche Barockmusik mit einem gehörigen Schuss blue notes und improvisatorischem Geschick drin! L’Arpeggiata und Christina Pluhar - das heißt: silbriger instrumentaler Klangzauber erzeugt durch Psalterion, Barockharfe, Erzlaute, Chitarra battente und viele weitere barocke Zupf- und Schlaginstrumente, dem farbige Percussion den Puls und außergewöhnliche Stimmen Volksnähe und Sentiment geben. Angst vor Grenzüberschreitungen: Glücklicherweise Fehlanzeige!
Ausgestattet mit dieser musikalischen Erfolgs-Rezeptur und begleitet von vielen treuen Weggefährten wie Lucilla Galiazzi, Philippe Jaroussky, Gianluigi Trovesi und vielen anderen durchkämmen sie und ihr Ensemble L’Arpeggiata die Alte Musik, vorzugsweise die barocke, und bringen sie mit viel Groove mit unserem Jahrhundert in Berührung. Gerne sprechen Kritiker bei einer solch freizügigen interpretatorischen Herangehensweise naserümpfend von unseriösem Cross-over. Doch das schert die gebürtige Grazerin nicht. Schließlich ist Christina Pluhar eine Alte Musik-Expertin mit viel Erfahrung. Sie kennt die Wurzeln der Formen und Instrumente, kennt die Quellen, wo, wie Musik gemacht wurde und mit welchen Instrumenten. Aber sie hat sich mit ihrem im Jahr 2000 gegründeten Ensemble L’Arpeggiata, wie viele in der heutigen Alte-Musik-Szene, für einen Weg entschieden, der deutlich macht, dass das, was wir heute mit unserem unglaublichen Reichtum an aufführungspraktischen Erkenntnissen in der Musik der Renaissance und des Barock interpretieren, immer nur eine individuelle Annäherung sein kann. Wer weiß denn schon wirklich, wie es damals geklungen hat?
Genügend Gesprächsstoff also mit der "Domina der Alten Musik" in Meine Musik, in der sie ihre Musik vorstellt und in der sich sicher auch dieses etwas verruchte Etikett auflösen wird...