Bayreuther Festspiele
24. Juli - 27. August 2024
Die Sanierung des Bayreuther Festspielhauses verzögert sich weiter. Erst im September des kommenden Jahres sollen die Arbeiten fortgeführt werden. Grund sind verspätete Freigaben der Finanzmittel. Auch die Einhaltung des Kostenrahmens von ursprünglich 30 Millionen Euro scheint nun fraglich.
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Erst jetzt hat die Gesellschafterversammlung der Bayreuther Festspiele GmbH die nächsten Baumaßnahmen und die dafür benötigten Mittel freigegeben. Zu spät für einen Baubeginn vor dem Winter. Zudem würde sich der Aufbau der Gerüste bis ins Frühjahr ziehen, hieß es nach der Sitzung der Gesellschafterversammlung am Mittwoch (23. November 2016). Ein Baubeginn im Frühjahr sei aber wirtschaftlich nicht sinnvoll, denn die Gerüste müssten dann bereits zeitnah für die Vorbereitungen der Festspielzeit wieder abgebaut werden. Der zweite Bauabschnitt soll daher erst nach der kommenden Festspielsaison am 1. September - also ein Jahr später als ursprünglich geplant - beginnen.
Die Kosten für diese Bauphase betragen etwa sieben Millionen Euro. Die Arbeiten des zweiten Bauabschnitts könnten dann bis 2018 abgeschlossen sein, hieß es. Sie umfassen die nördliche Fassade des Hauses und den Bühnenturm. Der Bühnenturm sollte ursprünglich nicht saniert werden, detaillierte Analysen hätten aber gezeigt, dass auch der Turm noch in das Sanierungsprogramm aufgenommen werden muss, hieß es nun auf der Gesellschafterversammlung.
Zudem teilte die Bayreuther Festspiele GmbH mit, dass die Finanzierung des ursprünglich aus dem Jahr 2013 stammenden Konzepts zur Fassadensanierung und zu den Reparaturen im Inneren des Hauses, wohl nicht aufrechterhalten werde könne. Die festgestellten baulichen Mängel seien zu gravierend. Eine grundlegende Sanierung sei somit erforderlich, die alle Gewerke betreffe. Entsprechende Planungen sollen während des zweiten Bauabschnitts erfolgen. Dr. Georg Freiherr von Waldenfels, Vorsitzender Gesellschafterversammlung der Bayreuther Festspiele GmbH, bekräftigt indes: "Ich bin sehr zuversichtlich, dass bis zum Jahr 2026, dem 150-jährigen Jubiläum der Bayreuther Festspiele, das historisch so wertvolle und international einzigartige Festspielhaus vollständig saniert sein kann und in neuem Glanz erstrahlen wird."
Details dazu und auch zu den Gesamtkosten sollen bis Anfang April 2017 vorliegen. 30 Millionen Euro haben die Geldgeber - vor allem Bund und Freistaat - bisher für die komplette Sanierung zugesagt. Für die Restaurierung des gesamten Festspielhauses rechneten die Verantwortlichen bisher mit einer Bauzeit bis 2023. Diese könnte sich nun um bis zu drei Jahre verzögern. Denn während der Proben und Aufführungen im Festspielhaus kann am und im Haus nicht gearbeitet werden.