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Rudolstadt-Festival 2016 Die schönsten Konzert-Höhepunkte

Jedes Jahr am ersten Juli-Wochenende treffen sich Musiker aus aller Welt in Rudolstadt, dann prägen Weltläufigkeit und Offenheit den kleinen Ort in Thüringen, in dem einst Goethe und Schiller einander trafen - so auch 2016. BR-KLASSIK präsentiert Highlights vom letztjährigen Festival exklusiv zum Anhören.

Rudolstadt Festival in Thüringen | Bildquelle: picture-alliance/dpa

Bildquelle: picture-alliance/dpa

Die Begegnung von Tradition und Avantgarde, Folk und Jazz, von regionaler Kultur und globalem Miteinander ist es, mit der das Rudolstadt-Festival seine Besucher nun schon seit 25 Jahren begeistert - und sie strömen zu Zehntausenden in den kleinen Ort, oft schon in der dritten Generation. Auch BR-KLASSIK war im Juli 2016 mit seinem Ü-Wagen wieder dabei und hat die Musik in der barocken Stadtkirche von Rudolstadt aufgenommen.

Germán López

Bildquelle: Jörg Wolf

Klein, aber oho! Die Timple, eine Gitarre im Mini-Format von den kanarischen Inseln, nur 40 cm klein und mit fünf Saiten ausgestattet. Traditionell gespielt als Begleitinstrument, nun immer häufiger solistisch zu hören, wie etwa äußerst virtuos bei Germán López in Rudolstadt am 8. Juli 2016. Er stammt von Gran Canaria und wird auf der Gitarre begleitet von Antonio Toledo.

Lena Willemark

Bildquelle: Frank Szafinski

Weiter geht’s mit Lena Willemark, Schwedens grandioser Folksängerin. Die Künstlerin, 1960 in einem kleinen Dorf in der Provinz Dalarna geboren, begeisterte mit ihrer eigenen, charakteristischen Mischung aus Folk, Jazz und Klassik. Schon als Kind sog sie die traditionelle Volksmusik in Mittelschweden auf, studierte Jazzgesang in Stockholm und trug ihre zugleich kraftvolle und zarte Stimme dann hinaus in die Welt. In Rudolstadt sang sie in der Stadtkirche traditionelle Lieder im Dialekt ihrer Heimatregion, spielte Geige und Bratsche und wurde unterstützt von Leo Sander, Violoncello, und Mikael Augustsson, Bandoneon. Eines ihrer Lieder widmete sie allen Kindern dieser Welt, die aus ihrer Heimat fliehen mussten.

Das Dagan Ensemble

Bildquelle: Frank Szafinski

Aus Syrien stammen die fünf Musiker des Dagan Ensemble, klassisch ausgebildet in ihrer Heimat in Damaskus und nun in Deutschland lebend und aktiv. Dabei stets offen für die Verschmelzung der syrischen und orientalischen Musiktraditionen mit anderen Musikstilen. "Dagan Ensemble", das sind: Elias Aboud (Percussion), Basilius Alawad (Violoncello), Maher Alkadi (Violine), Saleh Katbeh (Ud) und Youssef Nassif auf der Qanun, der Kastenzither aus dem Orient. Am Ende dabei zwei fließend ineinander übergehende Titel: "Arabesk" und "Feeling".

MeNaiset

Bildquelle: Oliver Jentsch

Sechs finnische Frauen, die seit 1993 zusammensingen und finno-ugrische Lieder in schönster A-Cappella-Manier präsentieren: Das ist die Gruppe "MeNaiset". Was damals an der Sibelius-Akademie in Helsinki zum Vergnügen begann, ist inzwischen längst ein internationaler Erfolg geworden. Mit Akribie und Neugier haben die Sängerinnen dabei die alten Liedtraditionen und Dialekte ihrer Heimat erforscht. Vor allem in Hochzeitsliedern leben die alten mundartlichen Gedichte weiter, MeNaiset kombiniert die alten Ausdrucksformen mit neuen Stilmitteln.

Lorcan Mac Mathúna

Bildquelle: Silvia Hauptmann

Lorcan Mac Mathúna aus Irland hatte archaische gälische Balladen im Reisegepäck. Uralte Texte aus dem 8. Jahrhundert, die uns heute eine entfernte Vorstellung von der Vergangenheit liefern. Eine vage Ahnung unserer eigenen Vorfahren. Balladen des sogenannten Sean-nós-Gesangs, der viele regionale und persönliche Stile kennt. Frei sind Tempo und Rhythmus und auch die Melodie variiert von Strophe zu Strophe, während die Dynamik auf Variation weitgehend verzichtet. Was früher bei privaten Anlässen wie Totenwachen oder Hochzeiten erklang und unbegleitet blieb, ist heute auch öffentlich in Pubs, auf Wettbewerben und Festivals mit Begleitung zu hören. In Rudolstadt wurde Lorcan Mac Mathúnas mitunter herber Gesang begleitet von Seán Mac Erlaine, Bassklarinette, Martin Tourish, Akkordeon, und Daire Bracken, Geige.

Hornroh

Bildquelle: Silvia Hauptmann

Und die Schweizer Formation Hornroh sorgte mit ihren Alp- und Tierhornklängen für ungewöhnliche Perspektiven - die definiert das folkloristische Alphorn-Repertoire erfrischend neu und ist doch Balsam für die Seele. "Choral des Alpes" und "Heilig" hießen zwei Titel mit Balthasar Streiff und Hornroh.

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