Gombert hat es für Iosquin gemacht, Iosquin für Ockeghem und Ockeghem für Binchois. Um was es hier geht und warum Iosquin es am besten konnte, das erfahren Sie in unserem Top 99 der Alten Musik.
Bildquelle: © Manfred Werner
Komponist
Josquin Desprez
Zeit
Februar 1497
In den Top 99, weil
Iosquin mit dieser Komposition auf höchst kunstvolle und symbolträchtige Art die Musik Ockeghems und seine eigene zu verknüpfen versteht.
Wem dieses Stück gefällt, der mag auch
Denkmäler aller Art: aus Stein oder Noten.
Empfehlenswerte Einspielungen:
Wenn sich die Stimmen zu Beginn auseinanderfalten wie eine aufgehende Blüte, dann klingt das besonders schön beim Ensemble Clément Janequin oder dem Hilliard Ensemble. Für wen der schöne Wohlklang nicht alles ist und wer stattdessen eine eher originelle Einspielung sucht, wird vielleicht bei Jesse Rodin und seinem Cut Circle fündig.
Wussten Sie übrigens, dass
die Noten dieses Werks Trauer tragen? Die Köpfe sind schwarz gefärbt, obwohl das nicht der Konvention der Zeit entsprach. Man nennt dieses Phänomen "Augenmusik", weil sie der Interpret zwar sehen, das Publikum aber nicht hören kann
Sendungsthema aus "Tafel-Confect" vom 29. August 2021, 12.05 Uhr auf BR-KLASSIK