Mitten in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges schuf Heinrich Schütz eines seiner Hauptwerke, das uns bis heute in seiner Komplexität und Rätselhaftigkeit fasziniert. Die "Musicalischen Exequien". Das Werk ist eine Begräbnismusik in drei Teilen, Schütz komponierte sie für seinen thüringischen Landesherrn Heinrich Posthumus Reuß, der bereits zu Lebzeiten seine Bestattung bis ins kleinste Detail organisiert hatte.
Bildquelle: © Universitätsbibliothek Leipzig
Die Top 99 der Alten Musik
Heinrich Schütz: Musicalische Exequien
Komponist
Heinrich Schütz
Zeit und Ort
1636, Dresden
In den Top 99, weil
Heinrich Schütz, der wohl bedeutendste deutsche Komponist des Frühbarock, in diesem Werk zu neuen, ganz ungewöhnlichen Tönen findet. Vor allem der Einsatz eines Fernchors, der die Seelen und Wesen einer jenseitigen Welt verkörpert, zieht uns auch fast 400 Jahre nach Entstehung der Komposition magisch in seinen Bann.
Wem dieses Stück gefällt, der mag auch
alle anderen Kompositionen von Heinrich Schütz sowie das wunderbare Repertoire an Trauer- und Begräbnismusik des 17. Jahrhunderts: Zum Beispiel Dietrich Buxtehudes "Mit Fried und Freud" oder Johann Schelles "Ich weiß, dass mein Erlöser lebet".
Empfehlenswerte Einspielung:
Voces Suaves, Leitung Johannes Strobl
Vom selben Komponisten auch hörenswert:
alles! Beispielsweise seine "Geistliche Chormusik" von 1648 oder sein sogenannter "Schwanengesang", eine große Psalmvertonung von 1671.
Wussten Sie übrigens, dass
dass man auch in Südafrika Heinrich Schütz und seine Musik schätzt? Die Heinrich-Schütz-Gesellschaft in Bloemfontein veranstaltet jährlich ein dem Komponisten gewidmetes Chorfestival.
Sendungsthema aus "Tafel-Confect" vom 7. November 2021, 12.05 Uhr auf BR-KLASSIK