Das "Ave Maria" über Bachs C-Dur-Präludium ist zweifelsohne Charles Gounods bekannteste Komposition - wenn nicht sogar der gesamten klassischen Musik. Im Juni 2018 jährt sich der Geburtstag des Franzosen zum 200. Mal. BR-KLASSIK blickt in sechs Sondersendungen auf sein musikalische Schaffen und Leben.
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"Gott schuf drei wunderschöne Dinge: Musik, Blumen und Frauen - ihnen galten meine Lieder." So antwortete Charles Gounod auf die Frage, was ihm im Leben das Wichtigste sei, und tatsächlich: sogar seine berühmtesten geistlichen Werke besingen die Gottesmutter im "Ave Maria" und die heilige Cäcilie in der "Messe solennelle de Sainte-Cécile". Geprägt von der Erziehung durch seine Mutter, die Pianistin Victoire Lemachois, sind es im weiteren Verlauf seines Lebens ebenfalls Begegnungen mit starken Frauen, die Charles Gounod den Weg zu seinen Erfolgen als Komponist ebnen.
Gott schuf drei wunderschöne Dinge: Musik, Blumen und Frauen - ihnen galten meine Lieder.
In Rom trifft der 22-jährige Gounod auf Fanny Hensel und Pauline Viardot-García. Die eine diskutiert mit ihm Goethes Faust und spielt für ihn deutsche Kompositionen, die andere entwirft mit ihm seine erste Oper "Sapho", und die Schriftstellerin George Sand assistiert. Nicht nur die Partie der Marguerite in seiner Oper "Faust" widmet Gounod der gefeierten Sopranistin Marie Caroline Miolan-Carvalho, zur Bildhauerin Marcello pflegt er eine enge, innige Freundschaft während der Entstehung seiner Oper "Romeo und Julia". Selbst die Beziehung zur Britischen Sängerin Georgina Weldon im Londoner Exil gipfelt in einer juristischen Affäre. Dennoch gab es über 40 Ehejahre mit Anna Zimmermann als starker, treuer Begleiterin dieses leidenschaftlichen, erratischen Mannes.
Anlässlich des 200. Todestages des Komponisten beleuchtet BR-KLASSIK das Leben und musikalische Schaffen des gebürtigen Parisers.