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Heidelberg, 17. September 1966. Fritz Wunderlich stirbt nach einem Unfall – im Alter von gerade einmal 36 Jahren. Bis heute gilt es als der Glücksfall eines Tenors. Und wir haben das Glück, dass er für uns wenigstens in Schallplattenaufnahmen und Filmdokumenten weiterlebt.

1957, mit 27 Jahren, stellt sich Fritz Wunderlich an der Bayerischen Staatsoper mit dem Belmonte aus Mozarts "Entführung" vor – und wird kaum beachtet. 1960 wird er Ensemblemitglied – und München jubelt über einen "Jahrhunderttenor".

Auf dem Weg zur Perfektion

Neben dem Belmonte hat Wunderlich nur noch eine Mozartpartie vollständig aufgenommen: den Tamino. Sängerexperte Jürgen Kesting macht noch Grenzen aus: etwa nicht ganz perfekt gereihte Koloraturen. Aber: "Diese Grenzen werden schon nicht mehr durch den Vergleich mit anderen Sängern gesetzt, sondern durch die Vorstellung vom Vollkommenen." Natürlich war die Stimme noch nicht perfekt – aber auf den Weg dorthin. Mit leichter und freier Höhe, mit unendlichem Atem, elegant, klangschön, agil – und mit Emphase und Feuer, wo gefordert.

Letzter Liederabend in Salzburg

Was hätte nicht noch alles auf diese Stimme (und auf die Opernwelt) gewartet: der Herzog von Mantua, Alfredo, Riccardo, Don Carlo, Max und Florestan, Lohengrin und vielleicht auch Parsifal. Anfang September 1966 singt er in Edinburgh seinen letzten Tamino, dann gibt er in Salzburg seinen letzten Liederabend, ein paar Tage später soll er an der New Yorker Met debütieren.

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Fritz Wunderlich - Wie stark ist nicht dein Zauberton (1964)

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Tod durch Treppensturz

Kurz vor seinem 36. Geburtstag stürzt er im Jagdhaus von Freunden eine Treppe hinunter; an den Folgen des Sturzes stirbt er einen Tag später in einer Klinik in Heidelberg. Fritz Wunderlich wird in München auf dem Waldfriedhof beigesetzt.

Sendung: "Allegro" am 17. September 2021 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK