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Was heute geschah – 21. Oktober 1921 Der Komponist Malcolm Arnold wird geboren

Northampton, 21. Oktober 1921. Malcolm Arnold wird geboren. Komponisten werden als solche geboren, nicht erst zu welchen gemacht – und er habe die Musik vom Tag seiner Geburt an geliebt. Das erzählt Arnold in einem Dokumentarfilm über sein Leben. Rauchend sitzt er da als älterer Herr mit Hosenträgern in einem schweren Ledersessel. Und blickt zurück auf ein Leben voller Höhen und Tiefen – und ein gigantisches musikalisches Werk.

Bildquelle: picture-alliance/ dpa | UPPA

Die Sendung zum Anhören

Malcolm Arnold hat eine glückliche Kindheit. Der Vater ist Schuhfabrikant, der Familie geht es finanziell gut. Mit 12 Jahren hört der kleine Malcolm den großen Louis Armstrong. So Trompete spielen, das will er auch! Vom Trompetenstudium in London ist Malcolm Arnold später enttäuscht: Louis Armstrong steht hier nicht auf dem Lehrplan.

Oscar für die "Brücke am Kwai"

Aber schon als Kind war es ihm erstaunlich leichtgefallen, die vielen Melodien in seinem Kopf aufzuschreiben. So konzentriert er sich nach einer kurzen Karriere als Orchestermusiker aufs Komponieren. Und das kann er schnell. Schneller als andere. Der perfekte Filmkomponist! Auch seinen großen Hit, die Musik zu "Die Brücke am Kwai", soll Malcolm Arnold in ein paar Tagen geschrieben haben. Diese Musik, in der er einen bekannten Militärmarsch verarbeitet hat, bringt ihm 1958 einen Oscar ein.

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The Bridge on the River Kwai Wins Original Score: 1958 Oscars | Bildquelle: Oscars (via YouTube)

The Bridge on the River Kwai Wins Original Score: 1958 Oscars

Über hundert Filmmusiken

Über hundert Filmmusiken schreibt Malcolm Arnold bis zu seinem Tod im Jahr 2006. Dazu eine Menge Werke für den Konzertsaal, allein neun große Symphonien. Als 1975 in Großbritannien ein neuer "Master of the Queen's Music" ernannt werden soll, sind viele der Meinung: Malcolm Arnold ist der richtige. Doch die Ehre wird einem anderen zuteil. Ein Mann, der übermäßig trinkt, in Bars mit großen Geldscheinen um sich wirft und schließlich in der Psychiatrie Zuflucht suchen muss, ist dem britischen Establishment ganz sicher suspekt.

Kein Dienst fürs Vaterland

Vielleicht nimmt man ihm aber auch noch eine ganz andere Geschichte übel: Nachdem sein Bruder im zweiten Weltkrieg gefallen ist, meldet sich Malcolm Arnold als 23-Jähriger freiwillig zum Kriegsdienst. Er will den Bruder rächen und kämpfen – doch man steckt ihn in die Militärkapelle. Malcolm Arnold, der später so viel Musik für heroische Geschichten des britischen Nachkriegskinos schreiben wird, schießt sich aus Enttäuschung in den Fuß. Und verzichtet auf den Dienst fürs Vaterland.

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Malcolm Arnold – Toward The Unknown Region: A Story of Survival (Full Film) | Tony Palmer Films | Bildquelle: Gonzo Music TV (via YouTube)

Malcolm Arnold – Toward The Unknown Region: A Story of Survival (Full Film) | Tony Palmer Films

Was heute geschah

Unsere Reihe "Was heute geschah" zu bemerkenswerten Ereignissen der Musikgeschichte können Sie auch um 7:40 Uhr, um 13:30 Uhr und um 16:40 Uhr auf BR-KLASSIK im Radio hören. Weitere Folgen zum Nachhören finden Sie hier.

Sendung: "Allegro" am 21. Oktober 2021 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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