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"Krieg der Sterne" Ein Blockbuster startet in Deutschland

Bundesrepublik Deutschland, 9. Februar 1978. Der Film "Krieg der Sterne" kommt in die Kinos. In den USA hatte niemand mit einem Erfolg des Science-Fiction-Epos gerechnet. Auch die deutsche Kritik ist nicht begeistert. Das Publikum schon. "Star Wars", wie der Film in Amerika heißt, wird zu einem der größten Kassenschlager aller Zeiten.

Bildquelle: picture alliance / Everett Collection

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Regisseur George Lucas hatte mit seinem Film "American Graffiti" Anfang der Siebziger einen respektablen Erfolg erzielt. Bei seiner nächsten Idee raufen sich die Studiobosse jedoch die Haare: Er habe eine Art Weltraumoper im Kopf, sagt Lucas, mit einem haarigen Hund, der ein Raumschiff lenkt.

Der Regisseur versteckt sich auf Hawaii

Aber "Star Wars", wie der Film schließlich heißt, schafft es auf die Leinwand. Bescheiden startet er in den USA in nur 32 Kinos. Niemand rechnet mit einem Erfolg. Regisseur Lucas versteckt sich auf Hawaii. Nur einer sagt: Das wird der größte Erfolg aller Zeiten. Und zwar Lucas' guter Freund Steven Spielberg. Er behält recht. Lange Schlangen bilden sich vor den amerikanischen Kinokassen. In manchen Kinos wird der Film über ein Jahr lang laufen. Ein paar Monate nach dem Start in den USA kommt "Krieg der Sterne" in Deutschland ins Kino, am 9. Februar 1978.

"Krieg der Sterne" – Der Trailer

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Krieg der Sterne - Trailer (1978), deutsch, 720p, remastered V1.0 | Bildquelle: TK949 (via YouTube)

Krieg der Sterne - Trailer (1978), deutsch, 720p, remastered V1.0

Musik mit Symphonieorchester

"Krieg der Sterne ist ganz dafür gemacht, vor allem schlichte Gemüter zufriedenzustellen" schreibt der Kritiker der Badischen Zeitung und nennt den Film "langweilig". Im Spiegel steht über die Figur der Prinzessin Leia, sie sei "so sexy wie Dornröschen" und das Weltall werde hier zu Disneyland. Das Publikum aber liebt den Film. Und die Musik von John Williams. Sie gewinnt einen Oscar und wird zu einem der meistverkauften Orchester-Filmsoundtracks aller Zeiten. Dabei ist der Einsatz eines Symphonieorchesters zum Zeitpunkt der Entstehung von "Star Wars" ein Wagnis. Die klassischen Filmscores des Golden Age von Komponisten wie Franz Waxman oder Erich Wolfgang Korngold sind in Hollywood Schnee von gestern. In den Studios setzt man auf zeitgenössische Popmusik.

Leitmotive im Soundtrack

Und dann kommt die Weltraum-Oper "Star Wars". Mit einem Soundtrack, der an Richard Wagner erinnert. Mit wiederkehrenden musikalischen Motiven für die wichtigen Charaktere, sogenannten "Leitmotiven". Das Publikum, das mit fernen Welten und menschelnden Robotern konfrontiert wird, soll emotional gepackt werden – mit vertrauten Klängen. Das Rezept geht auf. Auch für Anne-Sophie Mutter, die mittlerweile mit Musik aus "Star Wars" auftritt, und den Film als Jugendliche gesehen hat.

Anne-Sophie Mutter ist begeistert

"1978 kam Star Wars zu uns in den Schwarzwald", erinnert sich die Stargeigerin, "interessanterweise sind mir die Bilder gar nicht so sehr geblieben wie die Musik. Diese musikalische Saga wirkt so stark durch ihre musikalischen Leitmotive, durch die die Gestalten erst Charaktertiefe und Plastizität bekommen haben. Ich glaube, dass die Musik stark dazu beigetragen hat, dass sich diese Saga so lange so erfolgreich gehalten hat."

Der Soundtrack

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Star Wars Episode IV A New Hope (1977) Soundtrack 01 20th Century Fox Fanfare | Bildquelle: Soundtrack Studio (via YouTube)

Star Wars Episode IV A New Hope (1977) Soundtrack 01 20th Century Fox Fanfare

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Sendung: "Allegro" am 09. Februar 2024 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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