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Was heute geschah – 10. Oktober 1813 Giuseppe Verdi wird geboren

Roncole, 10. Oktober 1813: Giuseppe Verdi wird geboren. Er wird nicht nur zu einem der bedeutendsten Opernkomponisten aller Zeiten, sondern es gelingt ihm sogar zusätzlich, mit seiner Musik reich zu werden und sich stattlichen Grundbesitz zuzulegen.

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Was heute geschah – 10. Oktober 1813

Giuseppe Verdi wird geboren

Joseph Fortunin Francois – französische Vornamen im Geburtsdokument eines italienischen Komponisten? Tatsächlich von Napoleon war das Königreich Italien seinerzeit abhängig, Französisch war Amtssprache: auch im 500-Seelen-Dorf Roncole in der Nähe der Provinzstadt Busseto im Herzogtum Parma. Der erste und einzige Sohn des Gastwirts Carlo Verdi und seiner Frau Luigia Uttini kam in den Morgenstunden eines Sonntags zur Welt, die Taufe fand tags darauf in der Dorfkirche statt, San Michele Arcangelo. Und wie es der Fortgang der Weltgeschichte wollte, erlitt nur eine Woche später Napoleon eine schwere Niederlage in der Völkerschlacht zu Leipzig. Dort wiederum weilte auch schon der spätere Antipode Verdis namens Richard Wagner unter den Erdenbürgern – seit knapp fünf Monaten! Vier Monate war der kleine Giuseppe alt, als seine Mutter sich mit ihm panisch auf einem kirchlichen Glockenturm versteckte: Kosaken verfolgten die abziehenden französischen Truppen, plünderten auch in der Po-Ebene: ein frühkindliches Schlüsselerlebnis für den späteren Pazifisten Verdi?

Glücklicher Großgrundbesitzer

Sant'Agata, Villa Verdi, Landsitz Gisueppe Verdis, erworben 1849, ab 1852 fester Wohnsitz des Komponisten | Bildquelle: picture alliance/akg-images Sant'Agata, Villa Verdi, Landsitz Gisueppe Verdis, erworben 1849, ab 1852 fester Wohnsitz des Komponisten | Bildquelle: picture alliance/akg-images "Ich weine um euch, um den friedlichen Glanz eurer Hügel, da wo vergeblich der Olivenzweig wächst! Ich weine um die trügerische Pracht eurer Blumen und rufe euch zu: 'Frieden!' - und rufe weiter: 'Liebe!'" So Simon Boccanegra, das wohl wichtigste Alter Ego unter den Bühnenfiguren Verdis. Zweieinhalb Jahre war der Bub, als mit Francesca Giuseppa die einzige Schwester in sein Leben trat – wenn auch nur für siebzehn Jahre. Sein erstes Musikinstrument bekam Giuseppe 1820 vom Vater geschenkt: Auf dem Spinett übte er sich genauso gerne wie auf der Kirchenorgel, an der Don Pietro Baistrocchi sein Lehrer war – auch Gesangsunterricht erteilte der Greis. Als er starb, übernahm der zwölfjährige Schüler den Kirchendienst: Und Verdi verdiente sein erstes Geld! Durch die dreißig Jahre später verfassten Opern "Rigoletto", "Il Trovatore"  und "La Traviata" wurde der inzwischen populäre Musiker so reich, dass er unweit seines Geburtsorts ein stattliches Anwesen und jede Menge Land erwerben konnte. Da behauptete Verdi doch glatt, auf dem Acker, in seiner Rolle als Großgrundbesitzer viel glücklicher zu sein als in der Musik- und Theaterwelt! Und meinte das sogar ernst.

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