BR-KLASSIK

Auf dem Höhepunkt seiner musikalischen Laufbahn stirbt Fritz Wunderlich kurz vor seinem 36. Geburtstag auf tragische Weise. Die Stimme des Jahrhundert-Tenors aus der Pfalz bleibt bis heute unvergesslich, seine Aufnahmen gelten als legendär.

Der Jahrhundert-Tenor

Mit 27 Jahren stellt sich Fritz Wunderlich 1957 an der Bayerischen Staatsoper mit dem Belmonte aus Wolfgang Amadeus Mozarts "Entführung aus dem Serail" vor - und wird kaum beachtet. 1960 wird er schließlich Ensemblemitglied und München jubelt über einen "Jahrhundert-Tenor". Neben dem Belmonte nimmt Wunderlich nur noch eine Mozartpartie vollständig auf: den Tamino. Sängerexperte Jürgen Kesting macht in den frühen Aufnahmen des Sängers Grenzen aus: etwa nicht ganz perfekt gereihte Koloraturen. Aber:

Unvergessliche Stimme

Natürlich ist die Stimme noch nicht vollendet, aber auf dem Weg dorthin. Mit leichter und freier Höhe, mit unendlichem Atem, agil, elegant, klangschön, leuchtend - und mit Emphase und Feuer, wo gefordert. Was hätte nicht noch alles auf diese Stimme gewartet: der Herzog von Mantua, Riccardo, Don Carlos, Max, Florestan, Lohengrin und vielleicht auch Parsifal.

Tragischer Unfall

Anfang September 1966 singt er in Edinburgh den Tamino, dann gibt er in Salzburg einen Liederabend, ein paar Tage später soll er an der New Yorker MET debütieren. Doch dazu kommt es nicht. Kurz vor seinem 36. Geburtstag stürzt er im Jagdhaus von Freunden eine Treppe hinunter. An den Folgen des Sturzes stirbt er einen Tag später in einer Klinik in Heidelberg. Fritz Wunderlich wird in München auf dem Waldfriedhof beigesetzt.

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Fritz Wunderlich Recital: Mozart-Zauberfloete Tamino's Aria

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