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Plácido Domingo als Nabucco Verdis Meisterwerk an der MET

Eine Aufführung der Extraklasse: Plácido Domingo in der Rolle des Nabucco und James Levine am Pult. Zur letzten Nabucco-Aufführung der Saison vereinten zwei Operntitanen am 7. Januar ihre Kräfte und bestritten ihren 329. gemeinsamen Auftritt an der MET. BR-KLASSIK hat den kompletten Nabucco aus dem New Yorker Opernhaus.

Giuseppe Verdi: "Nabucco" an der MET in New York | Bildquelle: Marty Sohl/Metropolitan Opera

Bildquelle: Marty Sohl/Metropolitan Opera

Nach mehr als einem halben Jahrhundert auf der Opernbühne, nach 140 verschiedenen Opernrollen in 3500 Aufführungen könnte Plácido Domingo sich längst auf seinen Lorbeeren ausruhen. Stattdessen entdeckt er sich immer wieder neu, wechselte vor einigen Jahren vom Tenor- zum Baritonfach und stürmt aktuell mit 75 Jahren an der New Yorker MET als rücksichtsloser Herrscher "Nabucco" die Bühne - mit wilder Zottelmähne, die ein bisschen an "Fluch der Karibik" erinert. An seiner Seite singen Liudmyla Monastyrska als Abigaille, Jamie Barton als Fenena und Dmitri Belosselskiy als Zaccaria. Am Pult steht James Levine, der langjährige künstlerische Leiter der MET, mit dem Domingo in den letzten 45 Jahren immer wieder zusammen gearbeitet hat.

Opernhandlung

Verdis Frühwerk spielt im Jerusalem und Babylon zur Zeit Nebukadnezars (Nabucco). Mit der Verschleppung der Juden in die babylonische Gefangenschaft setzt ein erbitterter Religionskrieg zwischen beiden Völkern ein, der Angriff auf Jerusalem steht bevor. Doch Nabuccos Tage als babylonischer König sind gezählt, davon ist seine treulose Adoptivtochter Abigaille, eine Sklavin, überzeugt. Ihr Plan: den König stürzen und das jüdischen Volk befreien. Nabucco, der sich zum Gott Babylons und aller Völker ernennt, bricht zusammen. Leidtragende des Krieges sind seine Tochter Fenena und der hebräische Prinz Ismaele. Als Abigaille weder die Anerkennung des Vaters noch die Liebe Ismaeles gewinnen kann, reißt sie die Königskrone an sich.

Dies ist die Oper, mit der in Wahrheit meine künstlerische Laufbahn beginnt.
Giuseppe Verdi über Nabucco

Verdis Bibel-Epos um Macht, Liebe und Religion fordert Sänger, Chöre und auch die Bühnentechnik auf das Äußerste. Alle Konflikte und angeheizte Emotionen werden durch die Musik kompromisslos auf das Publikum übertragen. Nicht umsonst stuft man Verdis "Nabucco" als sein Sturm- und Drangstück ein. Nach der Mailänder Uraufführung 1842 nannten Kritiker "Nabucco" eine "Lärmoper". Das Publikum dagegen war von Anfang an begeistert.

Die heimliche Nationalhymne

Der Erfolg von Verdis dritter Oper "Nabucco" katapultierte den damals 28-jährigen Komponisten in die oberste Liga. Nach der Premiere war sein Name in aller Munde, seine Opernmelodien wurden auf den Straßen gesungen, denn sie trafen den Nerv der Zeit. Der Gefangenen-Chor der sich nach Freiheit sehnenden Hebräer wurde zur heimlichen italienischen Nationalhymne.

Live aus der MET

Giuseppe Verdi: "Nabucco" auf BR-KLASSIK
Samstag 7. Januar 2017
Ab 19.05 Uhr

Nabucco - Plácido Domingo
Abigaille - Liudmyla Monastyrska
Fenena - Jamie Barton
Ismaele - Russell Thomas
Zaccaria - Dmitry Belosselskiy
und andere
Chor und Orchester der Metropolitan Opera
Leitung: James Levine

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