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Met-Intendant Gelb über Anna Netrebko "Was ich lange toleriert habe, ist jetzt nicht mehr hinnehmbar"
Während andere Bühnen Anna Netrebko wieder auftreten lassen, bleibt man in New York hart. Weil sie zu Beginn des Ukraine-Kriegs nicht öffentlich gegen Vladimir Putin Stellung beziehen wollte, darf sie bis auf Weiteres nicht mehr an der New Yorker Met singen. Intendant Peter Gelb stellt klar, warum.
Bildquelle: picture alliance / Photoshot
Bis Februar dieses Jahres war die Sopranistin an der berühmten Metropolitan Opera ein gern gesehener Gast. Ende April hätte sie in New York eigentlich als "Turandot" auftreten sollen. Intendant Peter Gelb kündigte jedoch dieses Engagement. Nach Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hatte die Met von Starsopranistin Anna Netrebko gefordert, ihre Position gegenüber Putin klarzustellen. Weil sie das zunächst nicht tat und dann nur zögerlich, darf sie bis auf Weiteres nicht an der Met singen.
Für Gelb ist Netrebko eine persönliche Verbündete Putins
Will die Met auf 350.000 Dollar Schadensersatz verklagen: Anna Netrebko | Bildquelle: picture-alliance/dpa
Diese Woche findet Met-Intendant Peter Gelb in einem Interview mit dem VAN-Magazin nochmals klare Worte dafür, weshalb er so handelt. Anna Netrebko sei eine enge persönliche Verbündete Putins, "sowohl was ihre Handlungen als auch ihr Mindset angeht", sagt Gelb. Er wisse das aus persönlicher Erfahrung. Und weil er sie seit Jahren kenne und mit ihr gesprochen habe, "ist das, was ich lange toleriert habe, jetzt nicht mehr hinnehmbar", so Gelb weiter.
Verklagt Netrebko die Met?
Netrebko fühlt sich ungerecht behandelt von Peter Gelb und der Met. Zuletzt hat sich das Verhältnis zugespitzt. Netrebko soll erwägen, das Opernhaus auf 350.000 Dollar Schadensersatz zu verklagen. Gelb bleibt indes hart: Netrebko werde an der Met erst dann wieder auftreten, wenn Putin "Geschichte" sei oder sie im Rahmen eines Benefizkonzerts für die Ukraine singe.
Sendung: "Leporello" am 30. Juni 2022 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK
Kommentare (29)
Samstag, 09.Juli, 09:49 Uhr
Stephanie Knauer
die Metropolitan und Anna Netrebko
Blutgeldeintritt, Schergen, Vorbildfunktion, weniger Charakter als eine Hyäne - ich finde diese martialische Wortwahl entsetzlich, gerade auch in Hinblick auf die jüngere Geschichte, und nicht weniger die Haltung, die ich dahinter wahrnehme.
Sich jetzt auf eine Künstlerin so zu fokussieren halte ich für falsch, auch wenn ihre Position Fragen aufwirft. Sie hat den Krieg weder begonnen noch führt sie ihn und wenn ich die Kommentare lese bekomme ich das Gefühl, dass hier ein alternativer Schauprozess geführt wird: Weil Putin nicht direkt angegangen werden kann hält man sich an anderen schadlos.
Jeder Krieg ist zu verurteilen und es wurden und werden derzeit leider einige geführt, über die kaum berichtet wird, noch nicht einmal das.
Kleine Anmerkung: Mit Staunen nehme ich wahr, wie bedeutsam die Kunst beim Thema Ukrainekrieg plötzlich zu sein scheint. Während der Pandemie, daran kann ich mich noch sehr gut erinnern, war das noch ganz anders....
Mittwoch, 06.Juli, 12:30 Uhr
Harald Breuer
Netrebko MET
Gut so- Ich bin nur Künstler, kein Politiker - das reicht nicht.
Putin u seine Schergen sperren Menschen ein, bringen sie um, lassen sie verhaften- kein Wort der Missbilligung dieser Handlungen durch Netrebko.
Kein Mitgefühl für ihr ach so geliebtes russische Volk!
Sie gehört auf keine steuerfinanzierte Bühne mehr, wer sie hören will, sollte dafür den Blutgeldeintritt zahlen!
Montag, 04.Juli, 05:59 Uhr
CBBE
zum Thema Meinungsfreiheit
Die persönlichen Freiheitsrechte und das Recht auf Meinungsfreiheit sind hohe Güter.
Frau Netrebko darf selbstverständlich denken, was sie will. Sie wird und wurde dafür weder bedroht, geschlagen, verhaftet, in einem Schauprozess verurteilt oder ermordet - wie es ihr unter dem von ihr geschätzten Regime in Russland bei Äußerung einer unliebsamen Meinung passieren könnte.
Aber ebenso haben andere Personen (Herr Gelb sowie die Mitarbeiter und die Besucher der Met) das Recht auf die Meinung, dass sie nichts mit ihr zu tun haben wollen, solange sie dieses Regime gutheißt und unterstützt.
Sonntag, 03.Juli, 20:54 Uhr
Rosemarie Marcos
Anna Netrebko
Anna Netrebko sollte die MET wegen Erpressung verklagen. Ohne Anna Netrebko und auch Placido Domingo sollten alle Melomanen die MET meiden, um sich gegen diese Erpressungen und Verleumdungen zu wehren.
Anna Netrebko ist eine Künstlerin und keine Politikerin. Sie hat sich offiziell gegen den Krieg in der Ukraine ausgesprochen. Selbst dies von ihr offiziell zu fordern ist gegen das Gesetz.Das ist Erpressung.
Sonntag, 03.Juli, 13:07 Uhr
Lothar Böttcher
Anna Netrebko
Was für eine Scheinheiligkeit von Gelb und zweierlei Maß.
Die USA: Vietnam, Afghanistan, Irak usw. , völkerrechtswidrig und hunderttausende getötete Zivilisten. Streu-und Phosphorbomben, Folterungen und Gefängnis ohne Anklage.
Boykotte gegen die USA oder gegen amerikanische Künstler?
Fehlanzeige. Es ist eine Schande.
Samstag, 02.Juli, 21:46 Uhr
Biden
Scheinheiligkeit
Wäre ich die Netrebko würde ich den Herrn Gelb und die Met auf die 350.000,00 Euro verklagen. Wo bleiben die persönlichen Freiheitsrechte und das Recht auf Meinungsfreiheit.
Samstag, 02.Juli, 17:52 Uhr
Vera A. Härtel
Nettebko/Gelb
Ein mutiger Schritt des Intendanten, Netrebko hat sich von Putin hofieren lassen, zum Geburtstag Einladung angenommen. Jeder Erwachsene weiß um die unwürdig Behandlung von Kritikern, also auch eine Diva sollte nicht die Augen verschließen und Stellung beziehen/Vorbildfunktion.
Samstag, 02.Juli, 17:10 Uhr
Wolfgang
Netrepko
Der Mann hat recht warum geht sie nicht nach Russland?
Samstag, 02.Juli, 17:04 Uhr
Legerer Friedrich Dr. P.Eng.
Abendländische Werte
Nötigung ist ein abendländischer Wert, den Herr Gelb verteidigt
Gruss
Fritz Legerer
Samstag, 02.Juli, 16:12 Uhr
Maximilian Apfelböck-Frischmuth
Die Met und Anna Netrebko
Eine große Sängerin ist eine große Sängerin ist eine große Sängerin ...
War Maria (Meneghini-)Callas keine große Sängerin mehr, als sie sich an diesen griechischen Multimilliardär Aristoteles gehängt hat?
Ist Anna Netrebko nicht die größte lebende lyrische Sopranistin, nur weil sie ihren Förderer Wladimir Wladimirowitsch nicht nachträglich in Grund und Boden verdammt, wie es viele andere jetzt pharisäerhaft machen, die sich von ihm täuschen haben lassen?
Wer sich da von Schuld freisprechen kann, der werfe den ersten Stein.
Samstag, 02.Juli, 12:45 Uhr
Kritik
Netrenko
An Hr. a.D. Gregor aus Hamburg.
Das,Verhalten von Mr. Gelb zeigt von Moral und Anstand. Alle die Netrenko wieder trällern (singen war einmal)
lassen, haben weniger Charakter als eine eine Hyäne.
Samstag, 02.Juli, 12:40 Uhr
Karin Buechner
Das finde ich nicht in Ordnung. Das ist ja Berufsverbot. Das hatten wir schon zweimal in der deutschen Geschichte. Das macht mir Angst. Jeder der anders denkt, wird ausgegrenzt.
Samstag, 02.Juli, 12:37 Uhr
Kritik
Netrebko
Finde Netrebkos Verhalten unglaublich. So toll ist s10ie schon lange nicht mehr, dass man vor ihr in die Knie geht
Samstag, 02.Juli, 10:06 Uhr
Reiner Kausen
Netrebko
Einerseits teile ich absolut die Haltung der Met.
Aber ich bin auch gespalten: Andererseits sollte man nicht jeden Künstler einer Gesinnungsüberprüfung unterziehen. Sie haben Putins Greuel nicht zu verantworten und müssten dennoch sicher ernste Sanktionen für ihre Familien in Russland und ihr Umfeld befürchten, da für Putin Kritik am Kurs und seiner Person Landesverrat sind. Die Frage ist also nicht so klar und einfach zu beantworten
Samstag, 02.Juli, 09:05 Uhr
Janves Didan
MET Intendant Gelb über Netrebko
Was für eine verlogene Scheinheiligkeit!
Wo, bitte schön, waren denn Herr Gelb und andere Intendanten westlicher Opernhäuser, als die USA und Großbritannien offenkundig völkerrechtswidrig den Irak angegriffen haben? Da hat doch kein einziger Intendant aufgeschrieen, oder????
Samstag, 02.Juli, 08:37 Uhr
Helga
Auftritt in der 0per
Einfach nicht hingehen!
Samstag, 02.Juli, 07:37 Uhr
Kunsch Eve
Netrebko
Diese Dame hat den Bogen überspannt. Sie genießt die Ö Staatsbürgerschaft u muss nicht - wie jeder andere zugereiste - deutsch lernen. Sie glaubt wirklich, jeder tanzt nach ihrer Pfeiffe. Sie WAR sehr gut, ich habe sie oft gehört - aber jz gehört die Bühne jüngeren Künstlerinnen, das ist halt schwer zu akzeptieren...
Samstag, 02.Juli, 07:33 Uhr
Erika kohrt
Intendant Peter Gelb
Peter Gelb muß eine ganz starke Persönlichkeit sein. Sein Verhalten Anna Netrebko gegenüber total korrekt.
Zu
Samstag, 02.Juli, 04:54 Uhr
Schaefer. Gertrud
Netbrebko
Der Herr des HAUSES muss hart bleiben. Kein Auftriff für die Putin. FREUNDIN
DANKE
Samstag, 02.Juli, 00:25 Uhr
Otto Heidrich
Anna Netrebko
es ist unverschämt wie man versucht, die russischen Künstler über die Person Putin (hat Russland vor der feindlichen Übernahme durch US Banken gerettet ) gegen ihr eigenes Volk aufzuhetzen.
Bin kein Kommunist und auch kein Putin Freund Otto Heidrich
Samstag, 02.Juli, 00:17 Uhr
Manfred Gregor
Anna Netrepko
Dèr Intendand Mr.Gelb sollte daran DENKEN das " ER " nur ein Angestellter der MET ist und der Welt auf der HOLI BIBEL Schwören das er NIEMALS in seinem Leben FEHLER gemacht hat ! ! !
MANFREDO GREGOR BARITON a.D. HAMBURG / GERMANY
Samstag, 02.Juli, 00:17 Uhr
Otto Heidrich
Anna Netrebko
Eine tolle starke Frau lässt sich nicht über die Person Putin gegen ihr eigenes Volk der Russen aufhetzen.
Otto Heidrich
Samstag, 02.Juli, 00:05 Uhr
Lajos Sulyok
Diskriminierung
Es ist einfach ungerecht und primitiv die russische Künstler, Sportler unw. verantwortlich zu machen, schlichtweg zu diskriminieren.
Freitag, 01.Juli, 22:49 Uhr
Dr. Matthias Dreher
Netrebko
Schlimm, mit welch moralischer Überheblichkeit hier ein Künstler desavouiert wird. DieKunst ist also nicht mehr frei, sd muss durchs Nadelöhr der politischen Moral! Dabei hat Frau Netrebko den Krieg ja nie gelobt; sie hat sich nur zurückgehalten - und das langt als falsche Haltung ("mindset"!).
Es scheint eine negative Nebenwirkung von Demokratie zu sein, auch Künstler nach der für alle gleichen Moral zu beurteilen. Kunst macht ja ungleich; hebt ihr Subjekt in unerreichbare Höhen. In besseren Zeiten beurteilte man an Künstlern die Kunst - und ließ sie persönlich gern Haderlumpen sein.
Freitag, 01.Juli, 22:25 Uhr
Rolf Fleckner
Auftrittsvebot Netrebko
Gesinnungsterror nennt man diese Ausgrenzung
Mit verachtungdvollen Grüßen
Rolf Fleckner
Freitag, 01.Juli, 22:11 Uhr
Sigrid Hamberg
Ich finde die Haltung der Met absolut in Ordnung
Freitag, 01.Juli, 16:58 Uhr
Ingolf Mare
Anna Netrebko
Hoffentlich erkennt Anna Netrebko bald, dass ihr Leben auch „ohne Met und Gelb“ weitergeht.
Es gibt genug europäische Opernhäuser, die sie schätzen. Auf eine Klage sollte sie stolz verzichten.
Und sie ist nicht die Einzige, die sich in Putin geirrt hat !!!
Freitag, 01.Juli, 08:35 Uhr
Fred Keller
MET GELB NETREBKO
Gelb hat den Dirigenten Levine mies behandelt, musste ihm aber seine Gagen zahlen, Gelb schickt seine Dirigenten Frau nach Buenos Aires und lässt sie dort dirigieren, Tosca mit Netrebko. - Da es keine " Rausschmeiss Klausel" in den Verträgen gibt, hoffe ich doch Frau Netrebko bekommt ihr Geld mit Hilfe der zuständigen Organisationen AGMA und AFTRA.
Gelb hat auch Placido Domingo " rausgeschmissen"........Gelb nimmt sich besonders wichtig, Hochmut kommt vor dem Fall.
Donnerstag, 30.Juni, 17:09 Uhr
Wolfram Feigl
NETREBKO
Ich kann nicht verstehen, dass es in demokratischen Staaten noch eine einzige Institution gibt, die die Netrebko unter Vertrag hat oder nimmt. Ich persönlich werde heuer auch nicht nach Verona fahren (dort soll sie ja Aida und Turandot singen). Für mich ist sie ohnehin eine total überschätzte Sängerin (besonders als Turandot oder Lady Macbeth). Peter Gelbs Fehler war, sie überhaupt je für solche Partien engagiert zu haben. Ansonsten gebe ich ihm in allen anderen Punkten vollkommen recht. Ein Kommentar zur Schadensersatzklage erübrigt sich.