Marathon der Musik: Beim ARD-Musikwettbewerb in München haben knapp zwei Wochen lang junge Talente aus insgesamt 58 Ländern um die Gunst der Jury und des Publikums gekämpft. Nun sind auch die letzten Preise vergeben.
Bildquelle: Daniel Delang
Es ist vollbracht. Mit der Entscheidung im Fach Violoncello ging am 15. September die 73. Auflage des ARD-Musikwettbewerbs zu Ende. Ein Abend, der vor allem durch die souveräne Leistung von Maria Zaitseva geprägt wurde. Denn sie überzeugte hier nicht nur die Jurorinnen und Juroren, sondern durfte ebenfalls den begehrten Publikumspreis mit nach Hause nehmen.
Solche Einigkeit zwischen Publikum und Jury herrschte bei den Entscheidungen der letzten zwei Wochen durchaus nicht immer. Aber auch das gehört bei Veranstaltung dieser Größenordnung irgendwie dazu. Mit 726 Bewerbung aus 58 Nationen verzeichnete der Wettbewerb 2024 einen neuen Rekord.
Der südkoreanische Bariton Samueol Park gewann im Fach Gesang beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD 2024. | Bildquelle: © Daniel Delang Selbst nach einer strengen Vorauswahl war es keineswegs einfach, die jeweils Besten der Besten herauszupicken. Dies bestätigte auch Waltraud Meier, die Jury-Vorsitzende im Fach Gesang. "Es waren wirklich intensive Tage, die wir als Jury gemeinsam verbracht haben", erzählte sie bei der Preisverleihung. "Wir haben unglaublich viel gehört. Wir waren oft einer Meinung – ganz erstaunlich – und manchmal eben auch nicht." Für die strengen Ohren der Gesangs-Jury waren die Würfel hierbei eindeutig zu Gunsten des südkoreanischen Baritons Samueol Park gefallen. Wie seine Konkurrenz hatte auch er im Finale ein breit gefächertes Pensum aus drei Stilepochen zu absolvieren. Von Händel über Mozart, bis hin zu Giuseppe Verdi.
Es waren wirklich intensive Tage, die wir als Jury gemeinsam verbracht haben.
Hier finden Sie alle Videos vom 2. Durchgang bis zum Finale beim diesjährigen ARD-Musikwettbewerb. Erleben Sie emotionale Momente und großartige Musik in den Fächern Cello, Gesang, Oboe, und Bläserquintett bei ARD Klassik.
Leonid Surkov aus Russland bekam den 1. Preis im Fach Oboe beim ARD-Musikwettbewerb. | Bildquelle: © Daniel Delang Besondere Aufmerksamkeit ruhte in diesem Jahr auf den Oboen, bei denen seit 2007 kein erster Preis mehr vergeben worden war. Doch dieser Bann wurde nun vom Russen Leonid Surkov gebrochen. Er sicherte sich mit dem Oboen-Konzert von Richard Strauss den 1. Platz und wurde darüber hinaus noch mit dem Preis für die beste Interpretation des diesjährigen Auftragswerks ausgezeichnet.
Der Klang der Oboe war beim ARD-Musikwettbewerb 2024 aber nicht nur solistisch zu erleben, sondern ebenso im Kontext des Bläserquintetts. Ein Fach, das nach zehnjähriger Pause endlich wieder ins Programm zurückkehrte. Was es dem Publikum erlaubte, neben seltenem Repertoire auch das Alinde Quintett in unterschiedlichsten Facetten zu erleben. Die sympathische Truppe aus Tschechien muss ihren Sieg erst noch verarbeiten und ist gleichzeitig aufgeregt und erschöpft. "Für uns alle ist das hier der größte Wettbewerb überhaupt. Und jetzt den ersten Preis zu haben, können wir immer noch nicht begreifen."
Für uns alle ist das hier der größte Wettbewerb überhaupt.
Das Alinde Quintet aus Tschechien freut sich über den 1. Platz im Fach Bläserquintett beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD 2024. | Bildquelle: Daniel Delang Den Weg der preisgekrönten jungen Talente weiterzuverfolgen wird in jedem Fall spannend. Denn es wäre nicht das erste Mal, dass beim ARD-Musikwettbewerb der Grundstein für eine große Karriere gelegt wurde. Ein erstes Wiederhören mit den Preisträgerinnen und Preisträgern gibt es bei den Abschlusskonzerten am 18., 19. und 20. September. BR-KLASSIK überträgt alle drei Konzerte live im Radio und im Videostream.
Sendung: "Allegro" am 16. September 2024 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK
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