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ARD-Musikwettbewerb 2024 Erster Preis für Cellistin Maria Zaitseva

Maria Zaitseva aus Moskau ist die Gewinnerin im Fach Violoncello beim diesjährigen ARD-Musikwettbewerb. Als Geschichtenerzählerin am Instrument überzeugte sie sowohl die Jury als auch das Publikum.

Maria Zaitseva beim Finale im Fach Cello beim ARD-Musikwettbewerb 2024. | Bildquelle: Daniel Delang

Bildquelle: Daniel Delang

Schon als 13-Jährige bewunderte Maria Zaitseva als Zuhörerin die Finalisten im Fach Cello des ARD-Musikwettbewerbs. Jetzt ist sie selber in diesem Musik-Olymp gelandet - und kann es gar nicht fassen. Die 23-jährige Cellistin aus Moskau gewann am Sonntag sowohl den 1. Preis als auch den Publikumspreis beim Finale im Münchner Herkulessaal. Maria Zaitseva hatte spürbar etwas auf dem Cello zu sagen. Sie erzählte "Geschichten in Tönen", technisch brillant und klangvoll.

Cello-Finalisten aus Russland, Polen und den Niederlanden

Neben Maria Zaitseva spielten der 26-Jährige Alexander Warenberg aus den Niederlanden und der 20-Jährige Krzysztof Michalski aus Polen um die Cello-Preise im Finale. Beide haben bereits an zahlreichen Meisterkursen und Wettbewerben in ganz Europa teilgenommen.

Krzysztof Michalsky bem Finale im Fach Cello des 73. IWM der ARD. | Bildquelle: Daniel Delang Krzysztof Michalsky interpretiert das Violoncellokonzert von Victor Herbert beim ARD-Musikwettbewerb 204. | Bildquelle: Daniel Delang Krzysztof Michalsky machte es hör- und sichtbar Spaß, mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Henkyeol Yoon das Konzert von Victor Herbert zu spielen. Herberts Konzert wurde beim ARD-Musikwettbewerb in der Interpretation von Michalsky zur Entdeckung.

Zaitseva wiederum war bei ihrem Auftritt mit dem Konzert von Bohuslav Martinů ganz in ihrem Element. Sie formte ihre Töne fein, erzählte intensiv damit kleine Geschichten. Ganz anders, verschlossener und weniger transparnet, wirkte Alexander Warenberg, der als erster Finalkandidat das Konzert von Bohuslav Martinů interpretiert hatte.

2. Preis und Auszeichnung für Krzysztof Michalsky

Das Publikum war sich nach dem Finale mehrheitlich sicher und behielt nach einer Dreiviertelstunde Beratung der Jury Recht. Der Vorsitzende Frans Helmerson sprach Zaitseva den ersten Preis zu. Auch der Publikumspreis ging an sie. Krzysztof Michalsky erhielt neben dem zweiten Preis die Auszeichnung für die "Beste Interpretation des Auftragswerks" von Marc André Dalbavie, das im Semifinale auf dem Programm stand.

Alexander Warenberg bekommt 3. Preis

Alexander Warenberg gewann den 3. Preis im Fach Cello beim ARD-Musikwettbewerb 204. | Bildquelle: Daniel Delang Der 26-jährige Alexander Warenberg aus den Niederlanden gewann beim ARD-Musikwettbewerb den 3. Preis im Fach Violoncello. | Bildquelle: Daniel Delang Etwas Enttäuschung stand Alexander Warenberg im Gesicht, als er den 3. Preis erhielt. Es sei "eine Ehre gewesen, im Finale zu spielen", sagte der 26-Jährige unmittelbar nach der Preisverleihung gegenüber dem BR. Ein bisschen später ergänzte er dann noch hinter der Bühne, wie großartig er das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Henkyeol Yoon fand.

Alle Konzertvideos auf ARD-KLASSIK

Hier finden Sie alle Videos vom 2. Durchgang bis zum Finale beim diesjährigen ARD-Musikwettbewerb. Erleben Sie emotionale Momente und großartige Musik in den Fächern Cello, Gesang, Oboe, und Bläserquintett bei ARD Klassik.

Fach Cello: Großer Publikumsandrang ab der ersten Runde

Alle drei Finalisten hatten sich in mehreren kräftezehrenden Runden gegen 57 Cellistinnen und Cellisten aus der ganzen Welt durchgesetzt. Schon der Auftakt im Fach Cello hatte es in sich. Neben Musik aus einer Auswahl von drei Bachsuiten war Schuberts "Arpeggione-Sonate" als Pflichtstück zu bewältigen. Außerdem gehörte zum geforderten Repertoire eine Caprice des Italieners Alfredo Piatti, dem "Paganini" des Cellos. Der kleine Konzertsaal der Münchner Musikhochschule feierte dabei als Wettbewerbsspielort Premiere. Wer hier bei einem der Vorspiele in der ersten Runde dabei sein wollte, musste sich rechtzeitig anstellen, um noch eine der Platzkarten zu bekommen.

Werke von Komponistinnen in der zweiten Runde

24 Kandidat:innen konnten sich schließlich darauf freuen, ihre kammermusikalischen Fähigkeiten in der zweiten Runde unter Beweis zu stellen, für die das Studio 2 im Bayerischen Rundfunk zur Verfügung stand. Mit neuen Kompositionen und ungewohnten Klängen der Bulgarin Dobrinka Tabakova, der Russin Victoria Yagling, der Aserbaischanerin Franghiz Ali-Zadeh und Sofia Gubaidulina sorgten die Cellistinnen und Cellisten für spannende musikalische Entdeckungen in der zweiten Runde. Im Semifinale mussten die sechs verbliebenen Teilnehmer:innen dann ein Haydnkonzert und das Auftragswerk des Wettbewerbs von Marc André Dalbavie interpretieren.

Bilanz: So war der ARD-Musikwettbewerb 2024

Euphorie, Erschöpfung und ein Rekord: Beim ARD-Musikwettbewerb in München haben knapp zwei Wochen lang junge Talente aus insgesamt 58 Ländern um die Gunst der Jury und des Publikums gekämpft.

Preisträger bei Abschlusskonzerten zu erleben

Finalisten im Fach Cello beim 73. IMW der ARD | Bildquelle: Daniel Delang Die Preisträger im Fach Violoncello: Alexander Warenberg, Maria Zaitseva und Krzysztof Michalsky. | Bildquelle: Daniel Delang Beim diesjährigen 73. Internationalen Musikwettbewerb der ARD hatten sich insgesamt 726 Musikerinnen und Musiker aus 58 Nationen beworben. Gekürt wurden Talente in den Fächern Oboe, Gesang, Cello und Bläserquintett. Die Preisträgerinnen und Preisträger sind am 18., 19. und 20. September bei den Abschlusskonzerten nochmals zu erleben. BR-KLASSIK überträgt alle drei Konzerte live im Radio und im Videostream.

Sendung: "Allegro" am 16. September 2024 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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Montag, 16.September, 15:27 Uhr

Cellissima

The first Lady!

Zum ersten Mal in der Geschichte des ARD-Wettbewerbs konnte eine Cellistin den 1.Preis erringen - ein ganz besonderer Glückwunsch an Maria Zaitseva und die besten Wünsche für ihre Zukunft!
Auch allen anderen Teilnehmern weiterhin viel Freude und Erfolg und die Gewissheit, dass ein erfolgreiches Berufsleben nicht zwangsläufig von einem Wettbewerbsgewinn abhängt ...

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