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ARD-Musikwettbewerb 2023 Preisträgerinnen im Fach Harfe

Die erste Entscheidung beim 72. Musikwettbewerb der ARD ist gefallen. Nach vier kräftezehrenden Runden im Fach Harfe steht die Schweizerin Tjasha Gafner ganz oben auf dem Siegertreppchen. Sie konnte sich gegen 39 Mitstreiterinnen und Mitstreiter durchsetzen.

Lea Löffler (2. Preis), Tjasha Gafner (1. Preis), Alexandra Bidi (2. Preis) | Bildquelle: Daniel Delang

Bildquelle: Daniel Delang

Am Ende waren sich Jury und Publikum zum Glück einig. Was beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD nicht immer der Fall ist. Aber nach dem ersten Finale des diesjährigen ARD-Musikwettbewerbs, das im Fach Harfe ausgetragen wurde, gab es im Münchner Herkulessaal tatsächlich nur wenig Konfliktpotenzial. Sowohl der erste Preis als auch der Publikumspreis gingen an die junge Schweizerin Tjasha Gafner, die schon in den Vorrunden immer wieder durch ihre Konstanz und ihre hohe Musikalität, gerade bei den zeitgenössischen Werken auf sich aufmerksam gemacht hatte.

Video: Das Finale im Fach Harfe

Sehen Sie hier die erste Finalrunde im diesjährigen ARD-Musikwettbewerb – als Video in voller Länge.

Entscheidung im Fach Harfe nach langer Beratungszeit

Als Beweis für das hohe Niveau der Kandidatinnen insgesamt darf gelten, dass man sich in diesem Jahr bewusst dazu entschieden hat, keine Bronzemedaille zu vergeben. Stattdessen durften sich sowohl die Französin Alexandra Bidi, als auch die deutsche Finalistin Lea Maria Löffler jeweils über einen zweiten Platz freuen. Eine Entscheidung, die trotz langer Beratungszeit am Ende nicht allzu schwerfiel. "Jede verdient es, ganz oben zu stehen und es ist immer schwer, wenn man Leute enttäuschen muss", sagt Jury-Mitglied Anneleen Lenaerts im Anschluss an die Preisvergabe. "Es ist auch schön zu sehen, wie sich Leute durch den Wettbewerb entwickeln. Ich glaube, wir können sehr glücklich sein, dass wir drei unglaubliche Finalistinnen hatten, drei Künstlerinnen, und wir sind sehr glücklich mit diesem Ergebnis."

Kollegialität im Finale des ARD-Musikwettbewerbs

Die Harfenistin Tjasha Gafner aus der Schweiz | Bildquelle: Daniel Delang Tjasha Gafner mit dem Münchener Kammerorchester im Semifinale des ARD-Musikwettbewerbs 2023 | Bildquelle: Daniel Delang Als letzter Prüfstein für die Kandidatinnen stand zuvor noch als Pflichtstück François-Adrien Boïeldieus Harfenkonzert in C-Dur auf dem Programm. Ein Werk, das tatsächlich noch einmal die von Anneleen Lenaerts beschriebenen individuellen Stärken der drei Musikerinnen aufzeigte. Trotz Konkurrenzdruck kam bei den Harfenistinnen die menschliche Komponente nicht zu kurz. Was unter anderem auch an Tjasha Gafners erster Reaktion bei der Preisvergabe zu sehen war: einer herzlichen Umarmung mit ihren beiden nicht weniger strahlenden Mitstreiterinnen. "Ich kenne die Mädchen schon ein bisschen und wir erleben etwas so starkes zusammen, da muss man sich umarmen."

Seien Sie beim ARD-Musikwettbewerb live dabei!

Das Publikum ist eingeladen, den Wettbewerb sowohl live vor Ort als auch im Stream zu verfolgen. Hier finden Sie die Zeitpläne der verschiedenen Runden für alle Fächer.

Freude beim Vorspielen

Im Gedächtnis bleiben wird der Schweizerin Tjasha Gafner neben diesem emotionalen Moment vor allem die zweite Runde des Wettbewerbs, in der die Teilnehmer Gelegenheit hatten, jenseits der Pflichtstücke persönliche Lieblingswerke zu präsentieren. "Ich weiß nicht warum, aber das Publikum war extra. Und ich habe so viel Freude gehabt, auch heute." Entsprechend erleichtert und glücklich ist sie über den Ausgang des Wettbewerbs. "Es ist unglaublich, ich möchte jetzt nur meine Familie umarmen und meine Freunde."

Es ist unglaublich, ich möchte jetzt nur meine Familie umarmen und meine Freunde.
Tjasha Gafner, Gewinnerin des 1. Preises und des Publikumspreises

Virtuosität und Teamfähigkeit

Ihren Weg dürften zweifellos alle drei Finalistinnen machen. Haben sie im Laufe des Wettbewerbs doch nicht nur ihre Virtuosität in den Solo-Runden unter Beweis gestellt, sondern vor allem auch ihre Teamfähigkeit. Sei es als Kammermusikerinnen mit dem Münchener Kammerorchester im Semifinale, oder eben nun im Finale Hand in Hand mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.

Matinee mit Auftragskomposition

Einen kleinen Nachgeschmack im Fach Harfe gibt es am 10. September. Zweimal erklingt die Auftragskomposition von Édith Canat de Chizy – vor und nach einem unterhaltsamen und informativen Werkstattgespräch zwischen Dr. Martina Taubenberger und einem Kandidaten oder einer Kandidatin, die das Semifinale erreicht hat: bei der Matinee in der Flüsterkneipe Werk 1.4 in München um 11 Uhr.

Sendung: "Leporello" am 7. September 2023 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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