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ARD-Musikwettbewerb 2023 Preisträger im Fach Kontrabass

Das Finale war musikalisch spannend. Denn es braucht schon besondere Qualitäten, um sich mit dem Kontrabass als Soloinstrument klanglich gegen ein groß besetztes Orchester durchzusetzen. Am Ende ging der erste Preis an Gabriel Polinsky, Hongyiu Thomas Lai bekam den zweiten und José Trigo den dritten. Für Letzteren war das Finale mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks sogar ein Heimspiel. Und doch war die Jury-Entscheidung bei diesem 72. Musikwettbewerb der ARD für viele eine Überraschung.

Preisträger im Fach Kontrabass beim ARD-Musikwettbewerb 2023: Hongyiu Thomas Lai (2. Preis), Gabriel Polinsky (1. Preis), José Trigo (3. Preis) | Bildquelle: Daniel Delang

Bildquelle: Daniel Delang

Im Finale ist dann doch noch mal alles anders. Großer Saal, großes Orchester – hier zeigen sich dann die solistischen Qualitäten im Brennglas. Wie im Finale im Fach Kontrabass. José Trigo, Hongyiu Thomas Lai und Gabriel Polinsky spielen je ein Konzert für Kontrabass und großes Orchester, begleitet vom Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Andrew Grams.

Video: Das Finale im Fach Kontrabass

Sehen Sie hier die zweite Finalrunde im diesjährigen ARD-Musikwettbewerb – als Video in voller Länge.

Nach drei Kandidaten und drei Aufführung heißt es dann von Jury-Vorsitzendem Timothy Cobb: Der erste Preis geht an Gabriel Polinsky. "Es war unglaublich", erinnert sich Polinsky an seinen Auftritt. "Das ganze Stück fühlte sich wie ein einziger Moment an. Ich hatte den Eindruck: alles ist möglich. Ich habe mich richtig wohlgefühlt."

Gabriel Polinsky – ein Überraschungssieger

Der junge US-Amerikaner aus dem Philadelphia Orchestra wirkt, als habe ihn dieser große Moment weniger aufgeregt als geradezu beruhigt. Doch genau dieser Gegensatz zeichnete auch Polinskys Spiel aus. Er bewegte sich zwar ohne großes Risiko, aber mit beruhigender Sicherheit durch das Kontrabasskonzert von Sergej Koussevitzky. Er ist ein Überraschungssieger. In den Vorrunden und im Semifinale ging er selten ins Extrem, fiel nicht durch Besonderheiten auf, lieferte aber konstant eine hohe, in sich ruhende Qualität.

Worauf es im Finale ankam

Für die Jury war das keine leichte Entscheidung. Immer wieder wird beim ARD-Musikwettbewerb das hohe Niveau der Teilnehmerinnen und Teilnehmer betont. Das sagt auch Juror Heinrich Braun. Im Finale gehe es vor allem um Bühnenpräsenz, den Ton und Überzeugungskraft. "Denn damit bringt der Kandidat sein Spiel wirklich über die Rampe", erklärt Juror Heinrich Braun. "Das ist gerade mit einem großen Orchester besonders schwierig."

Seien Sie beim ARD-Musikwettbewerb live dabei!

Das Publikum ist eingeladen, den Wettbewerb sowohl live vor Ort als auch im Stream zu verfolgen. Hier finden Sie die Zeitpläne der verschiedenen Runden für alle Fächer.

Heimspiel für Finalist José Trigo

Für José Trigo, der das Finale eröffnet und den dritten Preis bekommt, ist es sogar ein Heimspiel: Immerhin ist er seit 2019 Mitglied im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Und auch er spielt das Kontrabasskonzert von Kossevitzky und geht im zweiten Satz in einen sinnlichen Dialog mit seinen Kolleginnen und Kollegen bei den Bratschen.

Hongyiu Thomas Lai überzeugt das Publikum

Verspielter ist die Solostimme in Giovanni Bottesinis Kontrabasskonzert Nr. 2. Zweitplatzierter Hongyiu Thomas Lai geht hier lustvoll ins Risiko, schmückt seine Stimme aus, lässt sie tanzen und singen. Auf der Bühne habe er sich sehr gefreut, besonders über das Orchester: "Es ist unglaublich, mit dem BR-Symphonieorchester musizieren zu dürfen", schwärmt er. "Das erlebt man wahrscheinlich nur ein Mal. Ich habe es sehr genossen." Diese Freude war bei seinem Auftritt auch spürbar. Und belohnt wird das auch mit dem Publikumspreis.

Sendung: "Piazza" am 9. September 2023 ab 8:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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