BR-KLASSIK

Inhalt

Bayreuther Festspiele 2023 Katharina Wagner war gegen teurere Festspiel-Tickets

Auch eine Woche vor Beginn der Bayreuther Festspiele sind nicht alle Vorstellungen ausverkauft. Ein Grund: die hohen Ticketpreise. Jetzt stellt die künstlerische Leiterin der Festspiele, Katharina Wagner, gegenüber dem Nordbayerischen Kurier klar: Sie habe eine Vorgabe umgesetzt, vor der sie allerdings "mehrfach gewarnt" habe.

Katharina Wagner, Festspielleiterin der Bayreuther Festspiele | Bildquelle: Enrico Nawrath

Bildquelle: Enrico Nawrath

Am 25. Juli starten wie jedes Jahr die Bayreuther Festspiele. Und am Dienstag, sieben Tage vor Festspielbeginn, sind noch nicht alle Vorstellungen ausverkauft. Ein möglicher Grund: dieses Jahr wurden die Ticketpreise angehoben. Die meisten Karten kosten über 200 Euro, in den vorderen Reihen bis zu 460 Euro. Katharina Wagner begründete in einem Interview mit dem Nordbayerischen Kurier diese Preissteigerungen mit einer Vorgabe, die "inflationsbedingten Kostensteigerungen an die Kunden weiterzugeben". Sie selber habe mehrfach davor gewarnt, so Wagner weiter.

Klick-Tipp

"Die nicht ausverkauften Bayreuther Festspiele sind und sollen eine Warnung sein für alle Operntheater", sagt Ioan Holender. Außerdem kritisiert der ehemalige Direktor der Wiener Staatsoper die Festspiele in Sachen Dirigenten- und Sängerbesetzungen. Wie Katharina Wagner darauf reagiert, lesen Sie hier.

Wegen "späten Vertriebsmaßnahmen" noch nicht ausverkauft

Die künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin der Bayreuther Festspiele, Katharina Wagner, im Festspielhaus. | Bildquelle: picture alliance/Nicolas Armer/dpa Bis 2025 läuft ihr Vertrags als Festspielleiterin: Katharina Wagner, Ur-Enkelin von Richard Wagner. | Bildquelle: picture alliance/Nicolas Armer/dpa Katharina Wagner rechnet aber weiterhin mit ausverkauften Festspielen. Dass es noch Karten gebe, sei auch "späten Vertriebsmaßnahmen" geschuldet. Der "Ring"-Zyklus sei für viele Interessenten deshalb nicht mehr buchbar gewesen, "da hierfür eine ganze Woche Aufenthalt in Bayreuth vonnöten ist und die Urlaubsplanungen zu einem so späten Zeitpunkt in der Regel bereits abgeschlossen sind".

Katharina Wagner: Ticketbestellungen sollen einfach werden

Katharina Wagner hat sich dafür ausgesprochen, Ticketbestellungen für die Bayreuther Festspiele zu vereinfachen. "Das Bestellverfahren sollte so einfach wie möglich gestaltet werden", sagte die Festspiel-Intendantin der Deutschen Presse-Agentur. "Kunden entscheiden sich heute deutlich kurzfristiger, dies sehen wir auch an den jährlich steigenden Zahlen der Käufe im Rahmen unseres Online-Sofortkaufes."

Bislang ist dieser Online-Sofortkauf erst der zweite Schritt. Vorher können Tickets über ein Bestellformular angefordert werden, und die Mäzene der Gesellschaft der Freunde von Bayreuth haben ein Vorkaufsrecht. Diese hatten in diesem Jahr nach Angaben Wagners Zusagen so spät bekommen, dass viele die Karten zurückgaben. Dies sei nun auch ein Grund dafür, dass es eine Woche vor Festspielstart noch Tickets gebe.

Katharina Wagner fordert Marketingabteilung

Katharina Wagner bemängelt außerdem das Fehlen einer Marketingabteilung auf dem Grünen Hügel. Gerade Marketing sei in der heutigen Zeit "ein probates und wichtiges Mittel". Deshalb fordert Wagner auch Veränderungen von Strukturen - eine Maßnahme, die sie an eine mögliche Vertragsverlängerung geknüpft habe. Aktuell läuft ihr Vertrag als Festspielleiterin bis 2025.

Am 25. Juli starten die Bayreuther Festspiele mit der Premiere des Bühnenweihfestspiels "Parsifal" von Richard Wagner. BR-KLASSIK überträgt live aus dem Festspielhaus ab 15:05 Uhr.

Sendung: "Leporello" am 18. Juli 2023 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK

Mehr zum Thema

Neu bei BR-KLASSIK

    AV-Player