Sie strahlen von CD-Covern, werden umjubelt, dürfen den ganzen Tag Musik machen – und verdienen dabei auch noch Unsummen. Das vermeintliche Traumleben der großen Klassik-Stars lockt viele. Doch der Musikerberuf hat Schattenseiten: Auftrittsangst und Depressionen sind ebenso verbreitet wie Burnout und die Einnahme von Betablockern. Das alles ist verbreiteter als man vielleicht denkt, wie Untersuchungen zur mentalen Gesundheit zeigen. Aber es gibt Hilfe für Betroffene.
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"Ich hatte schon als kleines Kind Magenkrämpfe, bevor ich auf die Bühne gegangen bin", erzählt Alina Pogostkina. Die 40-jährige Geigerin blickt auf eine lange Leidensgeschichte zurück. Wunderkinder zahlen einen hohen Preis, sagt sie. Eine gesunde Kindheit? Unmöglich. Zu viel Druck: "Ich hatte Freude an der Musik, aber gleichzeitig hab ich unglaublich darunter gelitten." Alina Pogostkina kam 1983 in Leningrad zur Welt und begann mit vier Jahren Geige zu spielen. Unterrichtet wurde sie vom eigenen Vater. Eine ungünstige Konstellation, sagt sie heute: "Weil so die Verknüpfung von ‚Ich muss leisten, damit ich als Kind geliebt und angenommen werde‘ automatisch in einem kleinen Kindergehirn hergestellt wird." Das Ergebnis: ein lebenslanges Trauma. So war es auch bei ihr. Als der Vater Alinas Talent erkannte, setzten die Eltern alle Hoffnungen und Erwartungen auf ihr Geigenspiel. "Da entstand ein wahninniger Druck", sagt die Geigerin. Trotzdem zeigt sie heute Verständnis für ihre Eltern: "Wir lebten in Russland. Es gab damals kein Geld, es gab keine Lebensmittel in den Geschäften. Es ging wirklich ums pure Überleben."
Musikmediziner Eckart Altenmüller | Bildquelle: picture-alliance/dpa Starker Leistungsdruck in der Kindheit kann sich negativ auf die Entwicklung auswirken – und auf ihre Fähigkeit, psychische Stabilität zu entwickeln. Das ist wissenschaftlich erwiesen. Kinder müssen erst lernen, mit Stress umzugehen, sagt Musikermediziner Eckart Altenmüller: "Das sind Nervenzellen-Netzverbindungen, die werden in ganz früher Kindheit geprägt." Sie sind dafür verantwortlich, wie gut jemand auch viele Jahrzehnte später mit Stress umgehen kann. Es geht darum, eine gewisse Widerstandsfähigkeit zu entwickeln. Der Fachbegriff dafür ist Resilienz. Allerdings ist diese häufig nicht ausreichend vorhanden, sagt Eckart Altenmüller: "Wir beobachten häufig bei Musikerinnen und Musikern, dass sie zum Höhepunkt ihrer Karriere erkranken."
Entscheidend für das Erlernen von Resilienz sind vor allem zwei Entwicklungs-Phasen: Die frühe Kindheit in den ersten vier Lebensjahren und die Vorpubertät zwischen 12 und 15 Jahren, erklärt: "Das sind kritische Zeiten, weil die jungen Menschen da ihren Persönlichkeitskern formen und besonders anfällig auf entwertende Gedanken oder Interventionen von Lehrerinnen oder Eltern reagieren." Wichtig sei hier für Lehrende, die Kritik im Unterricht gut zu verpacken – immer kombiniert mit Lob und Anerkennung.
Spätestens seit der Corona-Krise ist das Thema mentale Gesundheit ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Auch und gerade Musikerinnern und Musiker leiden häufig unter extremem Leistungsdruck, Lampenfieber, Angststörungen und Depressionen. Das belegen mehrere Studien. Laut einer Untersuchung von Record Union aus dem Jahr 2019 leiden 73 Prozent der befragten freiberuflichen Musikschaffenden unter Stress, Angst oder Depression. Ein Drittel von ihnen berichtet sogar von Panikattacken. Versagensangst und finanzielle Unsicherheit stehen als Auslöser an erster Stelle. Bereits 2019 hat ein Forscherteam im Rahmen einer Zwillingsstudie in Schweden herausgefunden, dass musikalisch aktive Menschen häufiger von Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen betroffen sind als Nicht-Musizierende.
Möglicherweise haben Depressionen bei Musikerinnen und Musikern auch genetische Ursachen. Das ergab zumindest eine Studie, die 2023 unter anderem vom Frankfurter Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik veröffentlicht wurde. Demnach haben musikalische Menschen wohl aufgrund der genetischen Disposition ein etwas höheres Risiko psychisch zu erkranken. Fest steht: Besonders der Musikerberuf birgt viele finanzielle Unsicherheiten, einen oft ungesunden Lebensrhythmus und Extrembelastungen bei Konzertauftritten – auch und gerade im Klassikbetrieb. Alles zusammen kann massive Ängste auslösen.
Lampenfieber aber vor allem finanzielle Unsicherheit führen zu Stress und Depressionen. | Bildquelle: picture alliance / Zoonar | Channel Partners Psychische Probleme sind in der Musikbranche ein Tabu. Aber auch wenn nicht darüber gesprochen wird, gibt es mittlerweile Hilfe für Betroffene. 2019 wurde in Deutschland der Verband "Mental Health in Music" gegründet, kurz Mim-Verband.
Dabei handelt es sich um eine erste Anlaufstelle für Musikerinnen und Musiker, sagt Diplom-Psychologin Franziska Lauter. Ob Psychotherapie oder Hilfe beim Entzug – hier erhalten Betroffene eine erste Beratung und werden dann entsprechend weitervermittelt. Ansonsten bietet der Verband Workshops an, beispielsweise zu Themen wie Lampenfieber, Peak-Performances oder Resilienz. Auch Öffentlichkeitsarbeit ist dem Verband wichtig, um das Thema Mentale Gesundheit in der Musikbranche weiter ins Bewusstsein zu rücken.
Gerade freiberufliche Musikerinnen und Musiker sind immer wieder auf neue Engagements angewiesen. Schwierig wird es, wenn diese Einnahmequellen plötzlich Wegbrechen, so wie in der Zeit der Lockdowns. Hier stieg der Bedarf an Beratungen sehr stark an – bei "Mental Health in Music" ebenso wie bei "Help Musicians UK" in Großbritannien.
Während der Corona-Krise stieg dort der Bedarf an Beratung im Jahr 2020 um 40 Prozent, Anfang 2021 sogar auf 65 Prozent. Finanzielle Unsicherheit und Zukunftsängste stehen immer wieder an erster Stelle bei den Beratungen – auch jetzt, nach Corona, sagt Franziska Lauter vom Mim-Verband. In Kombination mit chronischer Überarbeitung führe das dazu, dass viele Musikschaffende von Burnout bedroht sind. Und nicht nur das.
Medikamtenschlucken, um den Leidensdruck zu regulieren, ist in der Musikbranche weit verbreitet. | Bildquelle: picture alliance / M.i.S.-Sportpressefoto | MiS "Wenn man sich besonders ängstlich oder auch depressiv fühlt, greift man vielleicht eher zu Substanzen, die einem erstmal kurzfristig einen gewissen Leidensdruck nehmen können", sagt Franziska Lauter. Das sei gerade in der Musikbranche weit verbreitet. In der Klassikszene sind es vor allem Medikamente wie Benzodiazepide (gegen Panikattacken, Angstzustände, Schlafstörungen) oder auch Betablocker (gegen Lampenfieber und Auftrittsangst). Hierzu gibt es eine Studie aus den USA.
Aber auch Suizid-Gedanken sind laut Befragungen gerade unter tourenden Musizierenden erschreckend verbreitet, sagt Franziska Lauter: "Daran sieht man: Hier sind Menschen extrem belastet und wirklich in psychische Not geraten."
Schneller Herzschlag, hoher Blutdruck, trockener Mund, kalte, schwitzige Hände – das sind typische Symptome, die man bei Lampenfieber bekommt. In einem gewissen Maß ist Lampenfieber auf der Bühne völlig normal. Was aber, wenn es überhandnimmt? Wenn daraus echte Auftrittsangst wird? Untersuchungen haben ergeben, dass Herzfrequenz und Blutdruck bei Solistinnen und Solisten gerade im Bereich Gesang und Blasinstrumente während des Auftritts häufig Werte erreichen, die deutlich oberhalb des physiologischen Normbereichs liegen.
Warum bekommen wir überhaupt Lampenfieber? In stressigen Situationen wird das Hormon Adrenalin im Körper ausgeschüttet. Evolutionsbiologisch betrachtet soll die Ausschüttung dieses Stresshormons den Körper in die Lage versetzen, flucht- bzw. kampfbereit zu sein. In der Zivilisation spielt das heute eine untergeordnete Rolle. Dafür steht eher die Angst vor negativen sozialen Konsequenzen im Fokus, sprich die Blamage beim Auftritt. Grundsätzlich kann leichtes Lampenfieber dabei helfen, den Auftritt besonders gut zu meistern. Nehmen die körperlichen Symptome wie zittrige Hände oder Mundtrockenheit jedoch überhand, werden sie von den Betroffenen oft als sehr hinderlich wahrgenommen.
Aus der Lust am im Rampenlicht stehen kann leicht Panik werden. | Bildquelle: picture alliance | Knut Niehus / CHROMORANGE Unter dem Motto "Vom Lampenfieber zur Auftrittsfreude" gibt Christian Obermeier regelmäßig Kurse für Musikerinnen und Musiker. Seit über 30 Jahren ist er Solo-Pauker im Münchner Rundfunkorchester. Mit dem Thema Lampenfieber und Auftrittsangst beschäftigt er sich auch schon seit längerem. Nach Erfahrungen mit autogenem Training und Meditation entwickelte er seinen eigenen Ansatz: "Bewusstes Musizieren". Der Weg dorthin führe über Achtsamkeit und Selbstbetrachtung, sagt Christian Obermaier: "Musizieren ist ein kreatives Schaffen in diesem Moment. Punkt. Und das Denken fügt eine Vergangenheit und eine Zukunft hinzu, aber in dieser Zukunft wartet die Versagensangst." Wer erkennt, dass diese Zukunft nur ein Produkt unseres Denkens ist, wird anders mit der Angst umgehen, sagt er.
Es gibt ganz viele Musikerinnen und Musiker, die in ständiger innerer Angst vor dem nächsten Ton leben. Das ist nicht schön. Und das ist auch nicht gesund.
Viele Musizierende verspürten den Impuls, das Lampenfieber bekämpfen zu wollen, sagt Christian Obermaier; "Und genau dieser Widerstand bringt die ganze Sache eigentlich erst so richtig ins Rollen." Er hält es für sinnvoller, den Zustand der Nervosität einfach zu betrachten – mit der Gewissheit, dass diese auch wieder verschwinden wird. "Wenn ich stattdessen meine Aufmerksamkeit auf das lenke, was jetzt ist, dann beruhigt sich dieses dramatische Geschehen in den allermeisten Fällen sehr schnell." Die Gedanken zur Ruhe kommen zu lassen und beispielsweise auf die Atmung zu lenken, ist auch das Prinzip in der Meditation. Auf das greift auch Christian Obermaier zurück: "Ich hab in jedem Moment die absolute Freiheit, die mir niemand nehmen kann, mit diesem Theater im Denken aufzuhören."
Es ist ein Tabu und doch kein Geheimnis: Viele professionell Musizierende greifen zu Betablockern, wenn Lampenfieber und Auftrittsangst zu stark werden. Experten schätzen, dass etwa 30 Prozent der Orchestermusikerinnen und -musiker bereits Betablockern genommen haben. Darüber sprechen will keiner der Betroffenen. "Betablocker können kurzfristig die Ausschüttung der Stresshormone neutralisieren", erklärt Musikermediziner Eckart Altenmüller. "Das führt dann dazu, dass man diese störenden körperlichen Symptome in der Aufführungssituation nicht mehr hat. Der Vorteil der Betablocker ist, dass sie nicht direkt ins Gehirn gehen. Das heißt, sie beeinflussen Aufmerksamkeit oder Reaktionszeit nicht direkt."
Betablocker sind ungefährlich, aber Sie selbst fühlen sich als geheimer Versager.
Trotzdem warnt Altenmüller: Die Kontraindikationen müssen abgeklärt werden, bevor man Betablocker einnimmt. Und man sollte sie auch nur "als eine zusätzliche, gewissermaßen Feuerwehrmaßnahme" einsetzen, etwa um den Teufelskreis zwischen vermeintlichem Misserfolg im Konzert und verstärkter Angst vor dem nächsten Konzert zu unterbrechen. Denn die Kehrseite von Betablockern: Man kann psychisch abhängig werden. Eine vertrackte Sache! "Betablocker sind ungefährlich. Die können Sie Jahrzehnte lang nehmen, ohne Probleme. Also, der Körper verträgt die gut. Aber Sie selber fühlen sich als jemand, der nicht vollwertig ist. Sie fühlen sich eigentlich als geheimer Versager", sagt Altenmüller. Der Musikermediziner hat in den letzten Jahren immer weniger Betablocker verschreiben müssen. Offensichtlich versuchten gerade Studierende inzwischen eher andere Wege zu finden. Wege, die sie mental stark machen.
Die richtige Atemtechnik kann beim Entspannen helfen. | Bildquelle: picture alliance / dpa Themendienst | Andrea Warnecke Die Psychologin Melissa Salinas Rannenberg arbeitet im Verband "Mental Health in Music", berät Musikerinnen und Musiker und gibt unter anderem Kurse und Workshops an der Nürnberger Musikhochschule. Als ausgebildete Atem- Sprech- und Stimmlehrerin ist für Melissa Salinas Rannenberg die Körperarbeit ein wichtiger Ansatz. "Mit dem Körper arbeiten, das macht was mit unserer Psyche", erklärt sie. Darüber könnten wir unser Nervensystem beruhigen und uns besser regulieren. Melissa Salinas Rannenberg empfiehlt gerne Meditation, um Ruheinseln zu schaffen und eigenen Bedürfnissen und Gefühlen nachzuspüren – am besten bevor es zum "Stress-High" kommt.
Die Gefahr bei allen Menschen, die ihren Beruf lieben, ist, dass sie die Warnzeichen lange nicht bemerken.
Melissa Salinas Rannenberg vergleicht das gerne mit Fahren auf der Autobahn: "Wenn man mit 200 km/h auf der Autobahn fährt, fühlt sich das erstmal total cool an. Es macht voll Spaß und man hat auch ein bisschen ein High davon." Aber es gibt einen großen Unterschied zum tatsächlichen Autofahren: "Da würden wir nicht auf die Idee kommen, einfach nicht mehr zu tanken, nie anzuhalten oder das Auto mal warten zu lassen. Aber bei uns selbst fangen wir oft erst an, darüber nachzudenken, wenn die Dinge nicht mehr funktionieren." Gefährlich sei, dass sich das Stress-High für viele Menschen so gut anfühle. Trotzdem sei Tanken einfach unverzichtbar – ob Ausruhen, Meditieren oder Spazierengehen.
Raus aus dem Hamsterrad! Das sagt sich so leicht. Auch bei Alina Pogostkina dauerte es eine ganze Weile, bis die Geigerin es schaffte, aus dem Teufelskreis von Leisten-Müssen auszubrechen. "Erst als Teenager hab ich angefangen, mich damit auseinanderzusetzen", erzählt Alina Pogostkina. Sie ging zum Studium nach Berlin, weg von der Familie. Ein erster Schritt. Mit 16 begann sie mit einer Therapie. Trotzdem blieb sie in den alten Mustern gefangen, übte sehr viel und gönne sich wenig Pausen. Mit Anfang 20 gewann sie den ersten Preis beim Internationalen Sibelius Wettbewerb in Helsinki, wurde schwanger und erlitt einen Burnout: "Ich merkte, ich war völlig ausgelaugt, ich hatte keine Energie mehr. Es hat diesen Burnout-Moment gebraucht, damit ich wirklich auch in meinem Alltag und in meinem Leben angefangen habe, große Änderungen einzuführen. Ein Leben, in dem ich als Mensch gesund sein konnte und nicht einfach nur am Funktionieren war."
Alina Pogostkina will die Menschlichkeit zurück in die Musik bringen. | Bildquelle: Patricia Haas Nach ihrem Burnout beginnt die Geigerin Alina Pogostkina ihr Leben zu ändern. Sie gründet eine Initiative, um auch anderen betroffenen Musikerinnen und Musikern zu helfen: Mindful Music Making. Wichtig ist ihr, den Menschen als Ganzes zu betrachten. "Meine große Vision mit Mindful Music Making ist: Wie bringen wir die Menschlichkeit wieder zurück zur Musik? Wie bringen wir unser ganzes Erleben als Mensch – körperlich, emotionell, spirituell – mit in unsere Arbeit? Wenn wir das tun, können wir Wege finden, wie das Musizieren uns nicht krank macht. Sondern wie wir gesund bleiben können als Menschen – körperlich und mental."
Bei "Mindful Music Making" werden entsprechende Workshops angeboten. Der wichtigste Punkt ist hier immer die Zuwendung sich selbst gegenüber, sagt Alina Pogostkina: "Was wir tun, ist, die Menschen dabei zu unterstützen, in Beziehung mit sich selbst zu kommen und eine gesunde Beziehung zu den inneren Anteilen zu entwickeln. Das ist das Herz von allem."
Gerade bei kleinen Kindern ist es sehr wichtig, den ganzen Menschen miteinzubeziehen – Körper, Geist und Gefühle. Darin liegt für mich der Schlüssel.
Das Thema ist Alina Pogostkina so wichtig, dass sie es auch an Musikschulen und Musikhochschulen bringen möchte: "Mein Traum ist traumainformierte Musikhochschulen. Die Professoren müssen verstehen, dass es nicht nur um Musik und Technik geht. Sie haben eine riesige Verantwortung den jungen Menschen gegenüber. Wenn wir unsere eigenen Traumata nicht aufarbeiten, die wir aus unserer Erziehung und unserer Vergangenheit mit uns tragen, dann wird das weitergereicht an die nächste Generation. Da gibt es ganz viel Kollektives, was geheilt und angeschaut werden muss. Und dafür brauchen wir den Austausch." Einen Schritt in die Richtung ist Alina Pogostkina selbst schon gegangen. Seit September 2023 ist sie selbst Professorin an der Musikhochschule Basel.
In Hinblick auf die mentale Gesundheit hat sich in den letzten Jahren in der Klassik und in der Musikbranche allgemein schon einiges getan. Auch in der Ausbildung und an Musikhochschulen ist das Bewusstsein dafür heute ein anderes. Es gibt Kurse und Workshops, die sich mit dem Thema befassen, Studierenden ein gutes Selbstmanagement beibringen und auf den Umgang beispielsweise mit Lampenfieber vorbereiten. Auch bei "Jugend Musiziert" gibt es seit einigen Jahren entsprechende Workshops. "Ich merke, dass besonders jüngere Menschen sehr offen darüber sprechen", sagt Franziska Lauter vom Verband "Mental Health in Musik". "Sie geben sich gegenseitig Tipps, was man zum Beispiel gegen Auftrittsangst tun kann. Denn sie merken: Wir sitzen alle im gleichen Boot." Generell habe die jüngere Generation das Thema "Mentale Gesundheit" viel mehr auf dem Schirm. "Das Thema interessiert die Jüngeren sehr. Und das ist gut."
Sendung: "Das Musikfeature" am 17. Mai 2024 ab 19.05 Uhr auf BR-KLASSIK
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