Wie fühlt sich die Mechanik einer Orgel an? Wie ist sie aufgebaut? Das kann man jetzt in dem neuen Buch "Windspiele" von Judith Kemp im wahrsten Sinne des Wortes ertasten. Das Buch eignet sich auch für blinde Menschen. Es ist im Verlag des Deutschen Museums erschienen, wo auch die Ahrend-Orgel steht, die im Buch näher vorgestellt wird.
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Das Buch-Cover "Windspiele" mit Abbildung der Ahrend-Orgel ...
Bildquelle: Deutsches Museum
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Innen wird die Funktionsweise der Register erfahrbar, ...
Bildquelle: Deutsches Museum
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... wie auch der Aufbau der Balganlage der Orgel.
Bildquelle: Deutsches Museum
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Blinde Menschen bekommen so ein Bild von der Ahrend-Orgel, ...
Bildquelle: Deutsches Museum
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... die im Deutschen Museum in München steht.
Bildquelle: picture alliance / SZ Photo | Florian Peljak
"Es ist eine schöne, gelungene Kombination aus Text und eben tastbaren Elementen mit Materialien, die ja sich einfach gut anfühlen und die möglichst taktil anschaulich sind", sagt Aleksander Pavkovic. Er ist Hobby-Musiker und von Geburt an blind. Er hat sich das neue Buch "Windspiele" näher angeschaut. Darin erfährt man eine ganze Menge über den Aufbau der Ahrend-Orgel, die im Deutschen Musem steht. "Man kann Tasten fühlen und die Pfeifen. Und man kann fühlen, wie das Ganze dann auch gesteuert wird."
Tastbücher sind eine wunderbare Möglichkeit für blinde Menschen, um Dinge im wahrsten Sinne des Wortes besser erfassen zu können. Das neue Buch "Windspiele" wurde in Zusammenarbeit mit der Musikinstrumentensammlung des Deutschen Museums und der Fachstelle Barrierefreiheit und Inklusion entwickelt. Das Ziel: Kulturelle Teilhabe für alle.
Wissenswertes rund um die Orgel, die Königin der Instrumente, finden Sie hier.
Die erklärenden Texte sind zusätzlich in der sogenannten Brailleschrift verfasst, die blinde Menschen mit den Fingerkuppen tastend lesen können. Wobei man nicht davon ausgehen darf, dass alle blinden Menschen diese Schrift beherrschen, gibt Aleksander Pavkovic zu Bedenken: "Die meisten blinden Menschen erblinden ja erst im höheren Lebensalter. Viele lernen die Brailleschrift dann gar nicht mehr." Dieses Tastbuch sei aber auch für einen erblindeten Menschen, der selbst nicht lesen kann, eine Freude. "Das Buch ist trotzdem ein Gewinn. Denn ich muss mir hier nicht jedes Bild beschreiben lassen, wie das sonst eigentlich dauernd der Fall ist." Anstelle von Bildern gibt es in dem Buch viel Material, das wirklich ertastet werden kann. "Man hat einfach die Möglichkeit, das etwas genauer zu erfahren als nur aus einer Beschreibung." Zudem gibt es im Buch QR-Codes mit Hörbeispielen.
Sendung: "Leporello" am 29. Oktober 2024 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK
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