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Bayreuther Festspiele Christian Thielemann kehrt nach Bayreuth zurück

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel: Ab 2025 wird Dirigent Christian Thielemann wieder bei den Bayreuther Fespielen dirigieren. Nach seinem bisher letzten Auftritt 2022 war die Zukunft ungewiss, jetzt scheint man sich (wieder) anzunähern.

Christian Thielemann | Bildquelle: © Matthias Creutziger

Bildquelle: © Matthias Creutziger

Ganz so düster, wie der Spardruck vermuten lässt, kann die Sitzung des Verwaltungsrates der Festspiel-GmbH am Samstag nicht gewesen sein. Kaum war der Sparplan in allen Bereichen der Festspiele vom Gremium abgesegnet, wurde publik, dass Dirigent Christian Thielemann wieder zurückkehren wird an den "Grünen Hügel". Wie Pressesprecher Hubertus Herrmann gegenüber BR-KLASSIK mitteilte, gehe es in den Gesprächen "grundsätzlich um zukünftige Zusammenarbeit." Unterschrieben sei aber noch nichts, so Herrmann, "Details werden, wie üblich, auf unserer nächstjährigen Pressekonferenz bekanntgegeben."

Thielemann im Lohengrin 2025

Zeitgleich informierte Thielemann allerdings die dpa, er werde sich um das Dirigat des Lohengrin im Jahr 2025 kümmern. Die Inszenierung von Yuval Sharon mit dem Bühnenbild von Neo Rauch war eigentlich 2022 das letzte Mal im Programm – wird aber wohl nach dann zweijähriger Pause noch einmal 2025 zurückkehren. Thielemann hatte die Produktion seit ihrer Premiere im Jahr 2018 betreut.

Thielemann 22 Jahre am Pult in Bayreuth

Christian Thielemann dirigiert das BRSO bei Klassik am Odeonsplatz am 8. Juli 2023. | Bildquelle: Marcus Schlaf Könnte auch heißen: "Setze nur 2 Jahre in Bayreuth aus" - Christian Thielemann | Bildquelle: Marcus Schlaf Thielemann, der designierte Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper Unter den Linden, kennt die Bayreuther Festspiele wie kaum ein anderer Dirigent – sein Debüt gab er im Jahr 2000 und war fortan jedes Jahr zu Gast, bis 2022. Er ist der einzige lebende Dirigent (und neben Felix Mottl überhaupt erst der Zweite in der Geschichte), der alle im Kanon von Bayreuth aufgeführten Werke Wagners dirigiert hat, zeitweise auch mit zusätzlichen Verantwortungen. So wurde er 2010 zum Musikalischen Berater ernannt und bekleidete ab 2015 den Posten des Musikdirektors, eine Stelle, die es mittlerweile nicht mehr gibt.

Das mag auch mit Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und Festspielleiterin Katharina Wagner zu tun haben. Nachdem die beiden jahrelang so etwas wie das Dream-Team in Sachen Wagner und Bayreuth waren, verdüsterte sich die Stimmung zusehends, bis hin zum offen ausgetragenen Disput über Striche im Lohengrin-Libretto.

Dabei ging es um die Frage, ob in der Oper das Wort "Führer" im Bayreuther Festspielhaus erklingen sollte, - wo Adolf Hitler einst ein und aus ging. Katharina Wagner hatte den Tenor Klaus Florian Vogt, der die Titelrolle sang, damals nach der Generalprobe gebeten, das Wort "Führer" zum Ende der Oper über den Schwanenritter durch "Schützer" zu ersetzen - zum Unverständnis von Thielemann.

Dieser Artikel entsand mit Material der Nachrichtenagentur dpa.

Kommentare (4)

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Dienstag, 05.Dezember, 09:36 Uhr

Gufo

Lohengrin

Thielemann zurück in den einzigartigen Orchestergraben- eine hervorragende Entscheidung.Doch wie steht es um das Führer-Schützer- Problem? Ist es gelöst und wer hat sich durchgesetzt ? Zu diesem Punkt bleibt der obige Artikel obskur.

Dienstag, 05.Dezember, 06:53 Uhr

Luca Ronconi

Absolut logisch und positiv

Thielemann kann viel und ist gut für die Kasse. Bayreuth benötigt einfach Geld und das geht nur mit genügend Zuschauern und einem optimalen Kartenverkauf. Dafür sind - wie in Salzburg - die besten Kräfte gerade gut genug. Auch andere deutsche Theater müssen wieder lernen, für das Publikum zu spielen, wenn sie ihre Zuschauerräume füllen und nicht schließen wollen. Das wird ebenso für Spielpläne und Inszenierungen gelten. Der aktuelle, bestenfalls als bizarr zu bezeichnende Bayreuther Ring wird wohl bald schon ein ideales Beispiel dafür abgeben, welche Art von Theater in Zukunft nicht benötigt wird, weil sich für derartige Produktionen immer weniger zahlendes Publikum findet. Insgesamt also ist in in künstlerischer Hinsicht nur Positives zu vermelden. Bis vor etwa zehn, fünfzehn Jahren war es normal, dass die Besten engagiert wurden und Spitzenleistungen gefordert und geliefert wurden, die dann auch Spitzenpreise rechtfertigten sowie genügend Zuschauer anzogen ...

Montag, 04.Dezember, 23:44 Uhr

Klaus Keßler

Lohengrin

Ich lehne es ab, Texte von Wagner zu ändern - auch nicht "Führer". Zugleich finde ich es hervorragend, dass Christian Thielemann - nach meiner persönlichen Einschätzung der gegenwärtig beste Wagner-Dirigent - wieder in Bayreuth dirigieren wird. Leider erst im Jahr 2025 !

Montag, 04.Dezember, 15:44 Uhr

Beate Schwärzler

Christian Thielemann kehrt zurück.

Schön und unüberhörbar, wenn auch unhörbar, dieses Bild gesammelter Aufmerksamkeit
von Christian Thielemann.
Welch sprechende Hände...

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