Der Etat des international renommierten Musikwettbewerbs soll laut ARD um bis zu 50 Prozent gekürzt werden. Gegenwind kommt jetzt von den Deutschen Musikhochschulen, die der Meinung sind: Das widerspreche dem Kulturauftrag.
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Die Deutschen Musikhochschulen zeigen sich "entsetzt": Auf der diesjährigen Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen (RKM) Ende Januar in Berlin haben die Teilnehmenden die Kürzungspläne beim ARD-Musikwettbewerb stark kritisiert. Die Intendantinnen und Intendanten der ARD hatten im Sommer 2023 angekündigt, die Mittel für den international renommierten Musikwettbewerb ab 2025 um die Hälfte zu kürzen. Das widerspreche "in allerhöchstem Maße dem Kulturauftrag der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten", sagt Prof. Christian Fischer, Vorsitzender der Rektorenkonferenz. Und ordnet gleich die Bedeutung des Wettbewerbs ein: "Der ARD-Musikwettbewerb hat für die internationale Klassikszene einen Stellenwert wie die Berlinale für den Film oder das Wimbledon-Turnier für die Tenniswelt."
Der ARD-Musikwettbewerb sei das "Aushängeschild öffentlich-rechtlichen Kulturförderung", heißt es in der Pressemitteilung vom 30. Januar. Um dies nachhaltig zu gewährleisten, fordert die RKM die ARD auf, von den Sparplänen Abstand zu nehmen. Mit der Halbierung der Mittel müsste ab 2025 eines der bisher vier Wettbewerbs-Fächer gestrichen werden.
Der Internationale Musikwettbewerb der ARD findet seit 1952 einmal im Jahr statt und ist für zahlreiche Musikerinnen und Musiker das entscheidende Sprungbrett für eine Weltkarriere. Heuer findet er vom 03. bis 20. September statt, in den Fächern Bläserquintett, Gesang, Oboe und Violoncello.
Sendung: "Leporello" am 30.01.2024 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK
Kommentare (1)
Donnerstag, 01.Februar, 19:47 Uhr
wagner josef
kultur auftrag
Ja bei uns in Österreich war das auch jahrelang so - richtig angespannt. Da gab es einen an Kultur komplett desorientierten Finanzminister, einen Vizekanzler ohne jede bessere Schulbildung und ein Unterrichtsmini der einfach nurf laecheln konnte. Und die Foerderung von Musikschulen, Wettbewerben und aehnlichen meist lokalen Vorstellungen ging total daneben - noch unterstuetzt von Schikanen des wiener Buergermeisters.