Die Festivalsaison steht vor der Tür. Doch was ist neben den Mainstream-Festspielen in Salzburg und Bayreuth geboten? BR-KLASSIK hat drei Festivaltipps für Sie: für den kleinen Geldbeutel, für echtes Festivalfeeling auf dem Campingplatz und für Fans von Vokalmusik.
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Spieltort der Thrüringer Bachwochen: Die Johann-Sebastian-Bach-Kirche in Arnstadt. | Bildquelle: picture-alliance / Uwe Gerig
Konzert- und Festivaltickets werden immer teurer und vor allem bei den Festspielen in Salzburg und Bayreuth wird man gut zur Kasse gebeten. Wer sich große Klassikevents aktuell nicht leisten kann, für den sind die Thüringer Bachwochen einen Ausflug wert: Vom 11. April bis 4. Mai heißt es dort "Pay what you can". Das bedeutet, Sie bezahlen so viel für Ihren Konzertbesuch, wie er Ihnen wert ist. Aber wie rechnet sich das? Musikerinnen und Musiker wollen schließlich anständig honoriert werden. Für Carsten Hinrichs, Festivalleiter bei den Thüringer Bachwochen, erleidet sein Festival dadurch keinen horrenden Verlust. "Es gibt natürlich die Möglichkeit, den Preis nach unten anzupassen. Wir haben aber tatsächlich auch Leute, die den Preis nach oben anpassen und sagen, ich zahle quasi für jemand anderen mit", so Hinrichs.
Wir haben damit gleichzeitig alle Rabatte abgeschafft, weil es die jetzt ja nicht mehr braucht.
Zu hören gibt es bei den Thüringer Bachwochen Barockmusik an Orten, die eng mit dem Komponisten verbunden sind, etwa in der Johann-Sebastian-Bach-Kirche in Arnstadt, wo Bach seine erste Stelle als Organist angetreten hat.
Welche Interpreten bei den Thüringer Bachwochen auftreten, erfahren Sie in unserem Podcast "Klassik für Klugscheisser".
Das Vokalensemble amacord. | Bildquelle: © Anne Hornemann – Photografie
Noch ein Festivaltipp aus dem Osten Deutschlands: Das Internationale Festival für Vokalmusik "a cappella" in Leipzig. Vom 30. Mai bis zum 7. Juni wird hier die ganze Palette des A-cappella-Gesangs geboten. Da kann es mal klassisch zugehen, ganz in der Tradition der Comedian Harmonists, mal poppig und auch mal mit einem Ausflug ins Heavy-Metal-Genre. Gegründet wurde das a cappella Festival vor 25 Jahren vom Vokalensemble amarcord: fünf ehemalige Mitglieder des Thomanerchors Leipzig, bei dem ebenfalls Johann Sebastian Bach lange als Kantor tätig war. Zwei Dinge kommen den Mitgliedern von amarcord als Leitungsteam zugute: ihre Vernetzung in die internationale A-acappella-Szene und ihre Kontakte zu den Spielstätten in ihrer Heimatstadt. Die Highlights sind dabei der Nachwuchswettbewerb für junge A-Cappella-Ensembles, bei dem auch das Publikum abstimmen kann - und das große Abschlusskonzert des Festivals im Leipziger Gewandhaus.
Eine Band beim Detect Classic Festival. | Bildquelle: picture alliance/dpa/Festspiele Mecklenburg-Vorpommern | Oliver Borchert
Wer glaubt, Zelten geht nur auf Pop- und Rockfestivals, hat sich getäuscht! Beim Detect Classic Festival in Vorpommern ist Campen erlaubt, rund um das Schloss Bröllin. Ins Leben gerufen haben das Festival 2018 Mitglieder der Jungen Norddeutschen Philharmonie. Paulina Sofie Kiss, die beim Detect Classic Festival in der Dramaturgie und Projektleitung zuständig ist, schätzt vor allem die Zusammenarbeit mit verschiedenen Kunstkollektiven: "Das bringt auch das angenehme, kreative Chaos mit rein. Aber trotzdem ist das natürlich eine Wahnsinns-Arbeit, gerade für die Leute, die diese Kollektive organisieren. Da sind ganz viele wertvolle Gedanken, die da drin stecken." Vom 8. bis 10. August gibt es auf dem Gelände des Detect Festivals vor allem junge Ensembles zu entdecken, die gerne mal Genregrenzen sprengen und zum Beispiel Elektro mit klassischen Instrumenten kreieren.
Sendung: "Allegro" am 21. März 2025 ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK
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