Wer gewinnt dieses Jahr den Oscar für die beste Filmmusik? Fünf Soundtracks sind für die Preisverleihung am 11. März 2024 nominiert. Mit dabei: Musik von John Williams und Laura Karpman.
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Er sprengt alle Rekorde: Unglaubliche 54 Mal wurde John Williams inzwischen für den Filmmusik-Oscar nominiert. Jetzt ist er wieder im Rennen um den Academy Award - mit seinem Soundtrack zu "Indiana Jones und das Rad des Schicksals", dem bereits fünften Teil der Kultfilme mit Harrison Ford. Vor über 40 Jahren erlebte Indiana Jones seine ersten Abenteuer auf der Leinwand, untermalt von John Williams' euphorischen Bläserfanfaren. Dagegen klingt der neue Soundtrack düsterer, melancholischer. Und er hat einen Klassikstar zu Gast: Weil John Williams sich blendend mit der Geigerin Anne-Sophie Mutter versteht, hat er ihr im neuen Soundtrack ein Solo gewidmet, "Helena's Theme". Was für ein musikalischer Freundschaftsbeweis!
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18. Helena´s Theme (For Violin and Orchesta) | INDIANA JONES AND THE DIAL OF DESTINY soundtrack
Für die bizarre Frankenstein-Komödie "Poor Things" hat der britische Songwriter und Komponist Jerskin Fendrix sich erstmals an einem Filmscore versucht. Das Ergebnis: ein grotesker und doch berührender Mix aus hohen Stimmen, Orgel, Elektronik und Streichern. Mal bombastisch, mal spartanisch und zerbrechlich. Dafür war Fendrix' Soundtrack bereits für einen Golden Globe nominiert. Jetzt hat der 29-Jährige die Chance auf einen Oscar.
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Poor Things Finale and End Credits | Poor Things (Original Motion Picture Soundtrack)
Ein düsteres Kapitel in der Geschichte der USA: Vor 100 Jahren erschütterte eine Mordserie den US-Bundesstaat Oklahoma. Skrupellose Geschäftsleute töteten damals auf perfide Weise indigene Familien, um an Erdöl zu kommen. Der Regisseur Martin Scorsese hat den Stoff im Herbst 2023 auf die Kinoleinwand gebracht, mit Robert de Niro, Leonardo di Caprio und Lily Gladstone. "Killers of the Flower Moon" heißt das dreieinhalbstündige Western-Drama. Den passenden Westernsound für den Film kreierte der kanadische Rockmusiker Robbie Robertson, mit Gitarre und Mundharmonika (eine Hommage an Ennio Morricone?). Allerdings konnte Robertson den Kinostart von "Killers of the Flower Moon" selbst nicht mehr erleben - er starb im August 2023. Doch vielleicht wird er ja für sein letztes Filmmusik-Projekt posthum noch mit einem Oscar geehrt.
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Killers of the Flower Moon Soundtrack | My Land…My Land - Robbie Robertson | Original Score |
Ein afroamerikanischer Hochschullehrer namens Thelonius Ellison, genannt "Monk"? Dass der Protagonist in "American Fiction" fast wie der berühmte Jazzpianist heißt, ist beabsichtigt. Also sollte der Film auch einen jazzigen Score bekommen, entschied die Komponistin Laura Karpman. Sie beschaffte sich das alte Steinway-Klavier ihres Vaters von 1927 und improvisierte so lange auf den Tasten, bis ihr das swingende, wehmütige Thema in den Sinn kam, das Monks Familie charakterisiert. Für Monks Thema wiederum hat sich Laura Karpman vom Stil des Jazzers Thelonius Monk inspirieren lassen. Ein Highlight des Soundtracks: wenn sich die Musik in einen swingenden Bossa Nova verwandelt.
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Splash
Wie vertont man die Erfindung einer Massenvernichtungswaffe? Vor dieser Aufgabe stand Ludwig Göransson, als er den Soundtrack zu "Oppenheimer" komponieren sollte. Die Welt des Physikers Robert Oppenheimer übersetzte Göransson in elektronische Verzerrungen, hämmernde Perkussion und heulende Synthesizer. Streicherkaskaden schrauben sich in die Höhe, kreisen immer schneller um sich selbst. Das hier ist kein angenehmer Soundtrack zum entspannten Hören auf dem Sofa. Göransson hat ein innovatives Klanguniversum geschaffen, das die starken Bilder des Films auf eine neue Ebene hebt. Dafür gab's Anfang Januar bereits einen Golden Globe. Die Chancen auf einen Oscar stehen also nicht schlecht.
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