Als "Nobelpreis der Künste" wird er auch bezeichnet: Kaum eine Auszeichnung gilt in der Kulturwelt so viel wie der Praemium Imperiale. Dieses Jahr darf sich unter anderem Krystian Zimerman über die Ehrung freuen.
Bildquelle: Kasskara / DG
Der japanische Praemium Imperiale ehrt alljährlich herausragende Kulturschaffende "für ihre Leistungen, für den Einfluss, den sie international in der Kunst ausüben, und für ihre Bereicherung der Weltgemeinschaft". In diesem Jahr darf sich Krystian Zimerman über diese besondere Auszeichnung freuen. Damit tritt der polnische Pianist einem illustren Kreis berühmter Kolleginnen und Kollegen bei, dem auch der Cellist Yo-Yo Ma und die Geigerin Anne-Sophie Mutter angehören.
Der 66-jährige Krystian Zimerman ist einer der großen Pianisten der Gegenwart. Schon 1975 gewann er den Grand Prix des Warschauer Chopin-Wettbewerbs. Meisterhaft ist seine Einspielung der Beethoven-Klavierkonzerte unter Simon Rattle. Der Preisträger Zimerman vergibt übrigens auch selbst Preise: 2015 stiftete er erstmals den Krystian Zimerman Prize für die beste Aufführung einer Chopin-Sonate im Rahmen des Internationalen Chopin-Wettbewerbs. In der Klassikwelt gilt Zimerman als schwierig, aber genial: Er reist stets mit eigenem Flügel, gibt extrem wenig Konzerte und kann schon mal in Rage geraten, wenn Fans seine Konzerte einfach mit der Handykamera mitfilmen.
Vergeben wird der Praemium Imperiale in fünf Kategorien: Malerei, Skulptur, Architektur, Musik und Theater (beziehungsweise Film). So werden in diesem Jahr auch noch der italienische Maler Giulio Paolini, der chinesische Konzeptkünstler Ai Weiwei, das japanische Architektenduo "SANAA" und der deutsche Regisseur Wim Wenders geehrt. Die Gewinnerinnen und Gewinner der seit 1989 vergebenen Auszeichnung erhalten jeweils rund 105.000 Euro.
Außerdem vergibt der Praemium Imperiale einen Nachwuchspreis; er geht 2022 an die deutsche Kronberg Academy Stiftung. Die Studiengänge der Kronberg Academy bilden herausragende junge Geiger, Bratschisten und Cellisten umfassend aus. Bei ihren Festivals und Meisterkursen können junge Musikerinnen und Musiker aus der ganzen Welt zusammen und sammeln inspirierende Erfahrungen auf höchstem künstlerischem Niveau. Der Nachwuchspreis sei ein "riesiger Ansporn" für die Arbeit der Kronberg Academy, so der Stiftungsvorstand Raimund Trenkler.
Sendung: "Leporello" am 16. September 2022 ab 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK
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