Mozart-Kugeln, Mozart-Statuen, Mozart-Häuser: Salzburg und Mozart gehören zusammen. Doch auch abseits der bekannten Touristenattraktionen gibt es in der Stadt Spuren des großen Komponisten. Etwa das "Zauberflötenhäuschen". Lange stand es versteckt bei der Stiftung Mozarteum. Nun wird es restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Bildquelle: Fritz von der Schulenburg/Stiftung Mozarteum Salzburg
So großartig und zeitlos Mozarts "Zauberflöte" ist, so bescheiden ist der Ort, an dem zumindest Teile dieser Oper komponiert worden sein sollen. In einer Gartenlaube, dem sogenannten Zauberflötenhäuschen. Besitzerin dieser Laube ist die Stiftung Mozarteum. "Es gibt da zwei Anekdoten", sagt Geschäftsführer Rainer Heneis, Geschäftsführer der Stiftung. Die eine besage, dass Mozart in diesem Gartenhäuschen festgehalten wurde, um die "Zauberflöte" fertig zu schreiben. In der zweiten heißt es, Mozart habe sich in dem Häuschen mit seinen Musikern und Künstler getroffen, um die "Zauberflöte" dort zu üben. "Das sind die beiden Quellen, auf die wir Bezug nehmen", erklärt Heneis.
Ob diese Anekdoten nun wahr sind oder nicht - schon früh verehrte man die Hütte als einen der Ursprungsorte der Oper. Ursprünglich stand sie in Wien. 1873 kam sie dann nach Salzburg und stand zuletzt im sogenannten Bastionsgarten bei der Stiftung Mozarteum; für die Öffentlichkeit nur schwer zugänglich. Da derzeit bei der Stiftung aber kräftig umgebaut wird, wurde in diesem Zusammenhang auch für dieses Häuschen ein neuer Standort gesucht. Doch das hat auch noch einen anderen Grund: "Es ist von so großer Bedeutung für den Ausstellungsbetrieb, das ist dahinten eigentlich verschenkt", berichtet Rainer Heneis. Doch ein neuer Standort im Hinterhof von Mozarts Wohnhaus zieht auch dort weitere Umbaumaßnahmen mit sich. Das wolle man jetzt alles in einem Aufwasch machen und dann gemeinsam mit der Eröffnung im Herbst das Zauberflötenhäuschen neu für die Besucherinnen und Besucher präsentieren.
Noch aber ist es nicht soweit, derzeit wird die Gartenlaube im Großgmainer Freilichtmuseum gerade restauriert. Und wer das Häuschen von früher kennt, wird überrascht sein, wie es jetzt aussieht. Der schwarze Teer, mit dem es überstrichen war, wurde entfernt: "Der hat natürlich einerseits der Haltbarkeit sehr gut getan, aber er war halt relativ unansehnlich und da haben wir dann begonnen mit Heißluft und Stemmeisen abzudecken", erklärt Restaurator Thomas Mang. Und so habe man Reste eines grünen Anstrichs unter dem Teer entdeckt. So wurden mit Ölfarben entsprechende Muster erstellt und in Absprache mit dem zuständigen Denkmalamt hat man sich für einen Farbton entschieden. Jetzt erstrahlt das Zauberflötenhäuschen in einem matten dunklen Grün.
Das Zauberflötenhäuschen während der Restauration im Frelichtmuseum Großgmain. | Bildquelle: Nadine Kroepfl Das Freilichtmuseum in Großgmain, mit seinen zahlreichen Bauernhäusern und vielen anderen Gebäuden kennt sich mit solchen Aufträgen aus. Allerdings meint Museumsdirektor Michael Weese: "Es ist natürlich schon etwas ganz besonderes so ein Häuschen." Die ganze Hütte sei sehr einfach und immer wieder ausgebessert worden. Besonders pfleglich sei mit ihr da nicht umgegangen worden. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Freilichtmuseums legen nun wieder Hand an und versuchen das Häuschen bestmöglich wieder nahe an den Originalzustand zurückzuführen. Besucher des Wohnhauses der Familie Mozart in Salzburg können sich dann voraussichtlich ab November selbst davon überzeugen, ob die Restaurierung gelungen ist. Bis dahin soll die Hütte fertig sein.
Sendung: "Allegro" am 27. September 2022, um 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK
Kommentare (1)
Dienstag, 27.September, 17:02 Uhr
Gufo
Mozart
Ich staune immer wieder,wie es Salzburg gelingt, Wolferl ganz für sich zu vereinnahmen, wo er doch eher hinausgeekelt wurde und seine wahre musikalische Heimat in Wien gefunden hat.Das Zauberflötenhäuschen ist ein weiterer Mosaikstein in dieser genialen Salzburger Vermarktungsstrategie.