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Musik-Studie Deutsche Jugendliche musizieren wieder mehr

Nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung sind es inzwischen rund 30 Prozent der 17-Jährigen, die aktiv musizieren. 2005 lag der Wert noch bei 19 Prozent. Ob Kinder und Jugendliche ein Instrument erlernen oder in einem Chor singen, hängt dabei stark vom Bildungsstand und Einkommen der Eltern ab.

Geigenschüler spielt konzentriert auf Geige in der Streicherklasse | Bildquelle: picture-alliance/dpa

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In den Ergebnissen der Studie zeigt sich der unmittelbare Zusammenhang von sozialer Herkunft und aktivem Musizieren bei Jugendlichen: Hat der Vater Abitur, verdoppelt sich die Wahrscheinlichkeit, dass der Nachwuchs ein Instrument spielt oder singt. Bei Jugendlichen, die nicht auf ein Gymnasium gehen, sinken die Chancen, aktiv Musik zu machen um die Hälfte. "An Jugendlichen aus den einkommensschwächsten Haushalten geht der Aufwärtstrend eher vorbei, während Jugendliche aus Familien mit mittlerem Einkommen verstärkt an bezahltem Musikunterricht teilnehmen", teilt die Stiftung mit und fordert neue Konzepte, um benachteiligte Kinder und Jugendliche zu erreichen.

Schule und Musikschule müssen gestärkt werden, die soziale Schere zugunsten bildungsbenachteiligter Kinder zu schließen.
Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrats

Experten der Bertelsmann-Stiftung fordern jedoch keine weiteren Förderprogramme, vielmehr sollten bislang nicht abgerufene Fördermittel aus dem Bildungs- und Teilhabepaket der Bundesregierung den Kommunen zur Verfügung gestellt werden.

Benachteiligung durch Herkunft ausgleichen

Junge Harfinistenschülerin | Bildquelle: © Heidi Yanulis / Unsplash Bildquelle: © Heidi Yanulis / Unsplash Die Benachteiligung wird beim Blick auf die Zahlen deutlich. Gymnasiasten fangen im Schnitt im Vergleich zu Schülern anderer Schulformen bereits mit 8 anstatt 10 Jahren mit der aktiven Musik an, sie sind häufiger im Chor oder Orchester der Schule engagiert (33 zu 16 Prozent) und erhalten mit 28 zu 10 Prozent deutlich häufiger bezahlten zusätzlichen Musikunterricht.

"Wir fordern, dass bei den Programmen hingeguckt wird, was Kindern und Jugendlichen hilft, um weniger von ihrer eigenen Familiensituation abhängig zu sein", sagt Arne-Christoph Halle von der Bertelsmann-Stiftung. Er empfiehlt, besonders die Möglichkeiten von Ganztagsschulen zu nutzen. "Wir brauchen niedrigschwellige Ansätze, um bisher benachteiligte Jugendliche einzubinden", sagt Halle.

Studie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung

Die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover hat im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung Daten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zur SOEP-Jugendbefragung (Sozio-ökonomischer Panel) ausgewertet. Darin werden jährlich repräsentativ Jugendliche im Alter von 17 Jahren zu ihren Musik-Aktivitäten befragt. Es geht unter anderem darum, wie häufig sie "Musik hören" und "Musik machen", ob sie singen oder welches Instrument sie spielen. Jugendliche, die aktiv Musik machen, werden befragt, wann sie damit angefangen haben und ob sie Unterricht erhalten. Seit 2001 wurden 6.256 Jugendliche interviewt.

Die gesamte Studie finden Sie unter bertelsmann-stiftung.de.

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