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Valentinstag in der Klassik Diese Musikwerke sind aus Liebe entstanden

Blumen verschenken zum Valentinstag? Das können ja alle! Die Komponisten der Musikgeschichte haben eine viel ausdrucksvollere Sprache für ihre Liebeserklärungen gefunden: Musik. Wir stellen die schönsten klassischen Liebeswidmungen vor.

Herz aus umgedrehtem Violinschlüssel und Bassschlüssel, dazu Schriftzug: "Melodie der Herzen" | Bildquelle: BR

Bildquelle: BR

Johann Sebastian Bach – Das Notenbüchlein der Anna Magdalena Bach

Selbst Gebasteltes kommt am Valentinstag besonders gut an. Johann Sebastian Bach schenkte seiner Ehefrau Anna Magdalena Bach zwei handgeschriebene Notenbüchlein. Das zweite, 1725 entstandene Büchlein ist besonders wertvoll, allein schon wegen seines pergamentüberzogenen Einbands mit Goldschnitt. Darin notierte Bach nicht nur Klavierstücke verschiedener Komponisten, sondern auch eigene Werke. Bis heute wird das Notenbüchlein der Anna Magdalena Bach gerne im Klavierunterricht eingesetzt.

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Minuet in G Major and Minuet in G Minor (Pezold) from the Notebook for Anna Magdalena Bach

Ludwig van Beethoven – Für Elise

Ebenfalls im Klavierunterricht sehr beliebt: "Für Elise" von Ludwig van Beethoven. Dieses Werk birgt eines der größten Rätsel der Musikgeschichte: Wer war die "Elise", der Beethoven dieses Stück widmete? Eine heiße Kandidatin ist Therese von Droßdick, geborene Malfatti. Die Noten zu "Für Elise" wurden erst 40 Jahre nach Beethovens Tod im Nachlass von Frau von Droßdick gefunden – in einem Münchener Privathaus. Da Beethoven ihr wohl auch einen Heiratsantrag gemacht haben soll, passt sie gut ins Bild. Doch warum steht dann nicht "Für Therese" als Widmung auf dem Albumblatt? Möglicherweise hat der erste Musikwissenschaftler, der die Noten in die Hände bekam, Beethovens Schrift falsch entziffert. Eine andere Theorie besagt, dass die Sängerin Elisabeth Röckl gemeint ist, mit der Beethoven eng befreundet war, bevor sie Johann Nepomuk Hummel heiratete.

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"Für Elise" Performed by Lang Lang

Ludwig van Beethoven – An die Geliebte

Beethoven hatte generell wenig Glück in der Liebe. Bis zu seinem Tod 1827 blieb er Junggeselle, da er sich immer wieder in die falschen Frauen verliebte. Eine von ihnen war die Bankierstochter Antonie Brentano, die eine der vielen Frauen sein könnte, die als Beethovens "unsterbliche Geliebte" in Frage kommen. Ein Liebesbrief aus dem Jahr 1812 gibt dazu Anlass zur Spekulation. Und ein weiteres Gerücht rankt sich um Antonie Brentano: Beethoven soll der Vater ihres unehelichen Kindes sein. Antonie Brentano widmete er nicht nur den Partitur-Erstdruck seiner siebten Symphonie, sondern auch das Lied "An die Geliebte".

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Beethoven - An die geliebte WoO 140 in D major (Dietrich Fischer-Dieskau,Jörg Demus)

Pjotr Iljitsch Tschaikowsky – Valse Scherzo

Auch Tschaikowsky hatte mit seinem Liebesleben zu kämpfen. Seine Homosexualität hat er, wie viele seiner schwulen Freunde, durch eine Scheinehe mit einer Frau vertuschen wollen. Doch Tschaikowsky verliebte sich natürlich weiterhin Hals über Kopf in Männer. Zum Beispiel in seinen Schüler am Moskauer Konservatorium, den jungen Geiger Josef Kotek. In einem Brief an seinen Bruder schüttet Tschaikowsky sein Herz aus: "Wenn ich stundenlang seine Hand halte und mich quäle, ihm nicht zu Füßen zu fallen, ergreift mich die Leidenschaft mit übermächtiger Wucht, meine Stimme zittert wie die eines Jünglings, und ich rede nur noch Unsinn." Dieses aufgeregte Verliebtsein schlägt sich vor allem in der hektischen Melodieführung von Tschaikowskys Valse-Scherzo op. 34 nieder, das er für seinen Schüler komponierte.

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Augustin Hadelich Plays Tchaikovsky Valse Scherzo

Edvard Elgar – Salut d‘amour

Wie viele andere Komponisten verliebte sich auch der Brite Edvard Elgar in eine seiner Schülerinnen – in seine Klavierschülerin Caroline Alice. 1888 widmete er ihr sein "Salut d’amour", auf Deutsch: der Liebesgruß. Das Stück hinterließ bei Caroline Alice offenbar einen bleibenden Eindruck, denn kurz darauf notierte Elgar in seinem Tagebuch "Verlobung mit der liebsten A.", und ein Jahr später heirateten die beiden – quasi ein musikalischer Heiratsantrag.

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Salut d'Amour (Edward Elgar) - Esther Abrami and Iyad Sughayer

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