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Video Game Music in Concert "Let's play!" mit dem Münchner Rundfunkorchester

Videospiele im Konzert … echt jetzt? Also nicht direkt, wir hören nur mal etwas genauer hin, was die Gaming-Szene an Sounds zu bieten hat – ähnlich wie im Kino. Eine Kostprobe liefert das Münchner Rundfunkorchester mit "Let's play!" am 12. Februar: Klassik Afterwork mit den besten Soundtracks aus neuen Games und Klassikern!

Final Fantasy XV | Bildquelle: Square Enix

Bildquelle: Square Enix

Musik schafft Atmosphäre, verstärkt Emotionen und zieht uns unaufhaltsam ins Geschehen. Das ist auch bei Game Music nicht anders. Eine Kostprobe liefert das Konzert "Let's play!" mit dem Münchner Rundfunkorchester am 12. Februar um 19:30 Uhr im Prinzregententheater. BR-KLASSIK ist live dabei.

Vom 8-Bit-Sound zum Orchesterklang

Die frühen Tage der Videospielmusik waren geprägt von technischen Beschränkungen: Bis 1983 bestanden "Soundtracks" aus wenigen Tönen, die eher Klangeffekte als Musik waren. Dann kamen die ersten 8-Bit-Konsolen auf den Markt. Diese hatten zumindest fünf Soundkanäle, und so konnten Komponistinnen und Komponisten ans Werk gehen. In Arrangement und klanglicher Vielfalt immer noch stark eingeschränkt, fokussierten sie sich vor allem auf eingängige Melodien. Über die letzten Jahrzehnte wurde die Technik jedoch besser und die Budgets wurden größer. Daher können sich große Spielestudios heute immer öfter Orchesteraufnahmen für den Soundtrack leisten. Während sich die Machart weiter verändert, bleibt der Sinn und Zweck der Videospielmusik dabei stets der gleiche: die Intensivierung des Erlebten. Musik verstärkt Emotionen und hilft uns so, die Handlung intensiver zu fühlen und besser zu begreifen.

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Overwatch 2 in 10 Minuten!

Action, Spaß und Horror

Overwatch ist schnelle Action für mehrere Spieler. Eine Handlung ist nicht existent, im Vordergrund steht kompetitiver Spaß. Deshalb hat der Soundtrack einen heroisch-fröhlichen Anstrich. Da im Spiel jeder Ort und jeder Charakter ein eigenes Thema besitzt, ist die Bandbreite an Stilen dennoch groß. Mal hören wir harte E-Gitarren, mal eine Mariachi-Band. Bei der Ouvertüre orientierte man sich wohl an den Orchesterstücken der frühen Disney-Klassiker. Weniger fröhlich klingt dagegen der Soundtrack zu Still Wakes the Deep. Hier sind wir mit einer Horde Monstern auf einer Bohrinsel gefangen. Komponist Jason Graves greift musikalisch auf klassische Stilmittel des Horrorgenres zurück. Streicher und Sounddesign wabern und flirren im Hintergrund und erzeugen so das Gefühl einer ständig präsenten Gefahr. Daneben schafft Graves in Stücken wie Dùisgidh e Fhathast na Doimhneachdan aber auch hoffnungsvollere Momente. So fühlt sich das Spiel zwar nach Horror an, ohne sich jedoch auf Klischees auszuruhen.

Szene aus dem Video Game "Tomb Raider" | Bildquelle: © picture alliance / AP Photo Tomb Raider Video Game | Bildquelle: © picture alliance / AP Photo Etwas Neues aus Altem zu schaffen, war auch die Idee hinter Tomb Raider (2013). Der insgesamt zehnte Teil der Reihe war insofern ein Wendepunkt, als hier neben Rätseln und Abenteuern zum ersten Mal die persönliche Entwicklung von Hauptfigur Lara Croft im Vordergrund stand. Die erzählerische Tiefe und emotionale Vielfalt der Geschichte wurde von vielen Fans und Kritikern gelobt und findet sich in Jason Graves' Soundtrack wieder. Der ist brachial und sanft, furchteinflößend und hoffnungsspendend, herzzerreißend und triumphal. So wird die Reise von Lara Croft in all ihren Facetten begleitet.

Videospiel mit gregorianischem Gesang

Kein einzelnes Schicksal, sondern die Geschicke ganzer Länder beschäftigen uns in Europa Universalis IV: Wir führen ein Land vom europäischen Mittelalter bis in die Zeit des Barock, es geht um Politik, Wirtschaft, Kriegsführung und Religion. Dabei achtet das Spiel darauf, historisch so korrekt wie möglich zu sein. Das überträgt sich auch auf Andreas Waldetofts Soundtrack. Während jeder Epoche im Spiel sind zeitlich passende Musikstile zu hören, von mittelalterlichem gregorianischem Gesang bis hin zu barocken Klängen. Hier dient die Musik dazu, das historische Erlebnis authentischer und fühlbarer zu machen.

"Let's play!" live auf BR-KLASSIK

BR-KLASSIK überträgt das Konzert des Münchner Rundfunkorchesters "Let's play!" am 12. Februar 2025 ab 19:30 Uhr aus dem Münchner Prinzregententheater live im Radio und auch per Videolivestream. Im Fernsehen wird das Konzert am 30. März um 21.45 Uhr in ARD alpha ausgestrahlt.

Voll im Trend: Video Game Music

Video Game Music als eigenes Genre bekommt in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit. Sogar bei den "Grammys" gibt es dafür seit 2023 eine eigene Kategorie. Mit diesem Erfolg geht auch das Interesse vieler junger Menschen an Orchestermusik einher. Davon kann sogar die Klassikwelt profitieren: Wer mit Pokémon einsteigt, findet sich am Ende vielleicht bei Tschaikowsky wieder.

Das könnte Sie auch interessieren: Der Podcast "Levels & Soundtracks"

Games ohne Soundtracks sind wie Controller ohne Tasten. Unsere Hosts Fridl Achten und Jakob Wihgrab wollen von ihren Gästen wissen: Welche Spiele haben ihr Leben am meisten geprägt? Welche Soundtracks feiern sie besonders? Pro Folge gibt's drei Levels, am Ende jedes Levels wird gequizzt. "Levels & Soundtracks" ist der musikalische Gaming-Podcast zum Mitraten. Hier gehts zu den Folgen.

Sendung: "Leporello" am 11. Februar 2025 um 16:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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