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Tag der offenen Dommusik Würzburg Nachwuchs gesucht

Backstage durch den Dom, Chorworkshop mit dem Kantor - beim Tag der offenen Dommusik am Samstag in Würzburg war einiges geboten. Casting gab es auch. Unser Reporter war dabei.

Mädchenkantorei Würzburg | Bildquelle: picture alliance / dpa | Daniel Karmann

Bildquelle: picture alliance / dpa | Daniel Karmann

Neue Stimmen für die Chöre des Würzburger Doms - ob das klappt? Franziska ist die erste beim Vorsingen. Die 14-Jährige bringt Erfahrung mit, macht Stimmbildung. Sie hat einen Popsong dabei. "7 years" von Lucas Graham. Mit ihrer Gesangslehrerin hat sie schon daran gearbeitet. "Ziemlich schön" findet sie den Song, sagt sie noch. Dann geht es los.

Viele Eltern sind mit ihren Kindern gekommen

Während Franziska alles gibt, macht sich Sandra Keut mit ihrer Tochter auf den Weg zum Eltern-Kind-Singen. Die beiden waren letztes Jahr schon einmal da. Die Tochter wollte unbedingt wieder hin. Das "Rundum-Paket", das man hier geboten bekomme, sei einfach toll, sagt Sandra Keut. "Man kann in alle Sachen reinschnuppern. Und das Highlight ist dann natürlich, die Orgel anzuschauen. Das wollen wir dieses Jahr auch noch machen."

Jetzt wird aber erstmal zusammen gesungen. Mit ihren Eltern oder Großeltern sitzen die Kinder auf dem roten Teppichboden. Im Musikzimmer müssen Straßenschuhe vor der Tür parken. Musikpädagogin Rosa Färber macht es den Anwesenden gemütlich. Darunter auch Petra Baron samt Enkelin. Eine Freundin habe ihr den Tag der offenen Dommusik empfohlen, erzählt sie. Ein guter Tipp. "Meine Enkelin singt schon in einem Chor. Ich finde es sehr schön, dass hier viel mehr Bewegung drin ist, als in ihrem Chor, wo die Kinder die meiste Zeit sitzen."

Domkantor Beutmiller sucht Chornachwuchs

Wer weiß - vielleicht ist die Enkelin später mal eine Kandidatin für die Würzburger Mädchenkantorei. Allein die zählt vier Chöre. Insgesamt sind es über zehn. Der Domkantor Julian Beutmiller weiß es ganz genau: 433 Chorsängerinnen und Chorsänger engagieren sich in der Würzburger Dommusik. Nicht gerade wenig. Nachwuchs wird trotzdem immer gesucht. Und auch dabei spielt der heutige Tag natürlich eine wichtige Rolle. Man wolle sich den Leuten öffnen, die noch nicht viel Bezug zur Kirche hätten, sagt er. "Deshalb ist das, glaube ich, ein Gegenmittel, um zu zeigen wir sind da offen. Und ja, natürlich, wir sind immer auf der Suche nach Nachwuchs."

Zu diesem Nachwuchs könnte auch Franziska bald gehören. Beim Casting sei sie ziemlich aufgeregt gewesen, sagt sie hinterher. Doch ihr Lied - das hat gesessen! Lag vielleicht auch am Pianist. Der war "ziemlich gut", meint sie. Sein Name: Julian Beutmiller. Die Begleitung übernimmt der Chef selbst.

Die Bewertung auch. Rund 15 Minuten muss Franziska zittern. Dann kommt die Nachricht: Sie darf zur Chorprobe kommen. Einladung angenommen? "Ja, ich würde kommen."

Sendung: "Allegro" am 17. Februar ab 6:05 Uhr auf BR-KLASSIK

Kommentare (1)

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Montag, 17.Februar, 02:27 Uhr

Livia Laios

Casting, Zittern, Angst - keine Freude für Gott!

Wenn die Kirche wirklich Menschen begeistern will, dann muss man mit 14, um in den Domchor zu kommen, nicht schon privat teuren Gesangsunterricht gehabt haben, denn das grenzt alle Kinder aus armen, bildungsfernen Familien aus. Dann muss man nur Freude mitbringen und ein Grundgehör. Die "perfekte", dann "beurteilte" Darbietung sollte nicht der Schlüssel zum Kirchengesang sein, auch nicht an einem Dom. Jesus hat die Nicht-Perfekten berufen, die Verachteten und Aussätzigen. Von denen sieht man zu wenig öffentlich. Die Showperfektion ist nicht das Wesen von Jesu Verkündigung, wirklich nicht.

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