Bildquelle: © Nadia Stein-Linde
Der WDR nannte ihn einmal ein „Universalgenie“, weil er nicht nur Block- und Traversflöte auf höchstem Niveau spielt, sondern auch dirigiert, komponiert und malt: Hans-Martin Linde, in den 1950er Jahren einer der Pioniere des historisch informierten Flötenspiels, feiert seinen 90. Geburtstag. BR-KLASSIK gratuliert im Forum Alte Musik mit einem Überblick über sein vielfältiges Wirken.
Da ist zum einen der Block- und Traversflötist, der eigentlich auf der modernen Querflöte ausgebildet war, sich dann aber bald in die Erforschung von Spielweisen und Aufführungspraxis der Renaissance und des Barock vertiefte. Von 1957 an unterrichtete er an der Schola Cantorum Basiliensis, der legendären Ausbildungsstätte für historische Instrumente. Als Solist ist Linde im Forum Alte Musik mit Stücken aus dem „Fluyten Lust-Hof“ von Jacob van Eyck zu hören. Die historische Aufnahme von 1968 entstand in der Kartäuserkirche des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg.
Da ist zum anderen der Dirigent und Ensembleleiter - etwa der Cappella Coloniensis, bei der er früher selbst als Flötist mitspielte, bevor er 1984 die Position des Chefdirigenten übernahm.
Und schließlich gibt es noch den Komponisten Hans-Martin Linde, der in seinen Werken die klanglichen Möglichkeiten der Flöte weit über die traditionelle Spielweise hinaus auslotet.