Bildquelle: © upload by Adrian Michael, Josquin, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons
"Josquin ist der Noten Meister", schrieb Martin Luther bewundernd, "die habens müssen machen, wie er wolt; die anderen Sangmeister müssens machen, wie es die Noten haben wollen." Josquin Desprez war schon zu seinen Lebzeiten einer der einflussreichsten Komponisten. Ihn nahmen sich alle anderen zum Vorbild.
Vor 500 Jahren, am 27. August 1521, starb Josquin in der Region an der heutigen Grenze zwischen Frankreich und Belgien, aus der er stammte. Aber Karriere machte er in Italien, wo er als Sänger an der päpstlichen Kapelle tätig war. Später lebte er in Paris, vermutlich am Hof des französischen Königs.
Dem Schaffen Josquins war bei den Singer Pur Tagen in Adlersberg bei Regensburg am 15. August ein ganzer Abend gewidmet. Seine Musik erklang im Kontext der Zeitgenossen und Nachfolger, insbesondere von Philippe de Monte, der im Todesjahr Josquins geboren wurde. Aber auch seinem Nachhall in der heutigen Musik wurde nachgelauscht: So hat die Koreanerin Junghae Lee, composer in residence bei den Singer Pur Tagen, ganz in der Tradition Josquins ein populäres Lied ihrer Heimat, "Se No Ya" von Kwang Hee Kim, in einen kunstvollen polyphonen Vokalsatz verwandelt.